Erstmals vergab der Modehandel den INnovations- und NAchhaltigkeitspreis „Mode INNA“.
„Als Wirtschaftskammer begrüßen wir es, wenn Unternehmen sich für Nachhaltigkeit engagieren,“ erklärte Günther Rossmanith, Obmann des Bundesgremiums Handel mit Mode- und Freizeitartikeln in der WKO anlässlich der Premiere des Mode INNA. Und die Nachhaltigkeit sei für die Standesvertreter bei weitem mehr als ein interessenspolitischer Punkt auf der Agenda. „Das Thema ist bei den Konsumenten angekommen,“ betonte auch Spartenobmann Rainer Trefelik.
Drei Aspekte sollten hier einen Dreiklang ergeben: Für erfolgreiche Nachhaltigkeit spielen ökonomische, ökologische und soziale Überlegungen sinnvollerweise zusammen. Anders ausgedrückt: „Wir brauchen wirtschaftlichen Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Umwelt, um für alle Lebensqualität zu sichern.“ Dennoch: „Als Interessenvertreter setzen wir uns dafür ein, dass regulatorische Vorgaben für die Unternehmen lebbar ausgestaltet werden und nicht zu weiterer Bürokratie führen. Das verstehen wir unter gesetzgeberischer Nachhaltigkeit!“ so Rossmanith. Um nun besonders vorbildliche Unternehmen vor den Vorhang zu bitten, wurde der Mode INNA initiiert.
Ausgezeichnet
Zahlreiche Unternehmen waren dem Ruf gefolgt und reichten für den Preis ein. Dieser wurde in drei Kategorien den jeweils besten drei Kandidaten überreicht. Die Kategorie „ökonomisch innovativ und nachhaltig“ entschied Re5el aus Wiener Neustadt für sich. Der Händler bezeichnet sich als ersten „nachhaltigen Sneaker und Boots Store in Österreich“ und verkauft nachhaltige Sneakers und Accessoires. Durch sorgfältige Auswahl der Lieferanten will man „Sneakers mit möglichst kleinem Fußabdruck“ anbieten. Platz zwei in dieser Kategorie ging an das Modelabel Sabine Karner, das unter anderem „Second Chance Jeans“ anbietet, Rang drei erzielte die Fairytale Fair Fashion, die fair produzierte Mode aus Nepal in Österreich und Deutschland vertreibt.
Bründl Sports aus Kaprun ist seit März 2021 klimaneutral, der auf 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche erweiterte Flagshipstore in Kaprun erhielt eine ÖGNI-Zertifizierung in Platin mit dem Zusatz Kristall, der höchsten Bewertung. Grund dafür sind eine Reihe selbst gesteckter Ziele, durch die man möglichst umweltschonend wirtschaften will. Entsprechend ging der Sieg in der Kategorie „ökologisch innovativ und nachhaltig“ an den Salzburger Sportartikelhändler. Dahinter belegte Yupitaze Fischleder Platz 2. Das Waldviertler Unternehmen fertigt hochwertige Taschen und Accessoires aus feinstem Fischleder aus eigener Zucht. Platz drei ging an die Boutique Stoffwechsel aus Feldbach in der Steiermark, die über ihren Webshop Bekleidung aus zertifizierter nachhaltiger Produktion vertreibt. Seine Taschen hatte Johannes Behr-Kutsam zur Preisverleihung gleich mitgebracht. So konnte sich das Publikum unmittelbar vom Projekt des oberösterreichischen Modehändlers überzeugen. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Hall führte eine Jeans-Eintausch-Aktion durch, bei der man alte Jeans abgeben konnte und dafür einen Modegutschein erhielte. Die Jeans wurden vom Diakoniewerk Bad Hall zu Handtaschen umgenäht, die wiederum in den fünf Kutsam-Standorten verkauft wurden. Der Erlös daraus kam dem Diakoniewerk Oberösterreich zugute. Das brachte den Sieg in der Kategorie sozial innovativ und nachhaltig. Platz zwei erreichte der Weltladen Schärding, der dritte Platz ging an Anja Lauermann, die die von ihr designte Mode ausschließlich in sozialökonomischen Schneidereien produzieren lässt.