Mit »Show Off. Austrian Fashion Design« zeigt das Wiener Mak die erste umfassende Großausstellung zu österreichischer Mode.
Die Eröffnung der Mak-Ausstellung »Show Off. Austrian Fashion Design« sorgte am gestrigen Abend des 13. Februar 2020 für einen Besucheransturm im Mak am Wiener Stubenring. Als erste umfassende Großausstellung ihrer Art lädt die Schau zur Auseinandersetzung mit österreichischer Mode im internationalen Kontext. Eine lineare Erzählung der heimischen Modegeschichte sucht man vergebens. Vielmehr regt ein vierteiliger Parcours dazu an, die Vielschichtigkeit der Materie zu betrachten und weist die kreative Kraft der heimischen Modeszene auf.
Herzstück ist eine überdimensionale, 6,5 m hohe und offen strukturierte Skulptur im zentralen Raum der Mak-Ausstellungshalle. Begehbar auf mehreren Ebenen trägt sie 250 Modeobjekte von Bekleidung über Schuhe bis hin zu Taschen und Schmuck-Accessoires von rund 60 Modeschaffenden. Die transparente Architektur lässt 360-Grad-Einblicke auf die Exponate zu, darunter Stücke von Rudi Gernreich, Helmut Lang und Susanne Bisovsky.
Ergänzend geben Werke von 30 Fotografen Einblick in die österreichische Modefotografie. Ein breiter Überblick über prägende Events, Magazine und Interviews weist die soziale und kulturelle Bedeutung des Phänomens Mode auf. Die Videoinstallation »talking heads« zeigt Interviews mit mehr als 20 Branchenvertretern – darunter Model-Agenten, Stylisten, Journalisten und Organisatoren von Modeveranstaltungen. Herausragende Arbeiten aus 40 Jahren Modeausbildung an der Angewandten setzt eine Medieninstallation der Projektionskünstlergruppe Lumine in Szene.
Eröffnung am 13. Februar 2020
Eingeläutet wurde der Eröffnungsabend mit einer Live-Performance vor einem exklusiven Publikum. Zahlreiche in der Ausstellung vertretene Kreative kamen zum Start der musealen Zeitreise.
Ulrike Lunacek, Staatssekretärin für Kunst und Kultur, eröffnete im Anschluss gemeinsam mit MAK-Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein, Gastkuratorin Ulrike Tschabitzer-Handler und Angewandte-Rektor Gerald Bast in Anwesenheit von Teresa Mitterlehner-Marchesani, wirtschaftliche Geschäftsführerin des Mak, sowie Gast-Co-Kurator Andreas Bergbaur, Architekt und Ausstellungsgestalter Gregor Eichinger und Modeexpertin und wissenschaftlicher Beraterin Brigitte Winkler die Schau.
Die Anfrage, ob sie die Ausstellung kuratieren wolle, hätte sie recht kurzfristig erhalten, so Tschabitzer-Handler – konkret im vergangenen Juni. »Letztlich denke ich, dass uns nun ein wirklich großer Überblick über die letzten 20 Jahre österreichischer Modegeschichte gelungen ist«, so die Gastkuratorin. Man sähe die Schau gewissermaßen als »Kick-Off« und Chance für das Mak, eine eigene Sammlung sowie ein Image im Modebereich aufzubauen.
Staatssekretärin Lunacek freute sich in ihren Eröffnungsworten besonders darüber, Rudi Gernreichs Mode als Teil der Ausstellung zu wissen. 1938 aus Österreich geflüchtet, war der Designer einer der einflussreichsten Modeschaffenden des 20. Jahrhunderts. Zu seiner späten Würdigung wolle sie sich gemeinsam mit Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler dafür stark machen, eine Straße oder einen Platz in Wien nach Rudi Gernreich zu benennen.
Die Ausstellung »Show Off. Austrian Fashion Design« wird vom 14. Februar bis zum 12. Juli 2020 im Mak gezeigt.