Salzburger Gespräche 2017 – Zukunft jetzt!

Salzburger Gespräche 2017 – Zukunft jetzt!

Die mit rund 250 Teilnehmern meistbesuchten Salzburger Gespräche jemals machten es deutlich: In Zeiten von Wandel und Schnelllebigkeit zählen klare Visionen und selbstbewusste Markenkonzepte.

Galerie: Salzburger Gespräche 2017 - Vorträge

Die Grenzen im Handel verschwimmen, »Science Fiction«-Innovationen wie Drohnenlogistik und virtuelle Umkleidekabinen halten schon längst Einzug in die Modebranche: Der Kunde verändert sein Kaufverhalten und seine Wünsche ständig, so Brigitte Pfeifer-Medlin, Chefredakteurin der Österreichischen Textil Zeitung in ihrer Begrüßung zu den mittlerweile 16. Salzburger Gesprächen, diesmal wieder in der Salzburger Panzerhalle in Maxglan. Kleidung aus »Legebatterien« kommt nicht an. »Mode darf nicht mittelmäßig sein«, meint auch der Trendanalyst Carl Tillessen. Es geht längst darum, den Verbraucher zu verstehen und abzuholen. Und dafür benötigt man nicht zuletzt gesunden Menschenverstand.

Adrian Hotz: »Alles Amazon, oder was?«

Ob man mit E-Commerce-Riese und Innovation Hub Amazon d'accord geht oder nicht, man kommt an dem Internetgiganten heute als Modeunternehmen nicht vorbei, so die Meinung von Adrian Hotz, erfahrener E-Commerce-Berater. In seiner Rede thematisierte der Deutsche bei den Salzburger Gesprächen die großen Chance, die die in Handelskreisen oft verpönte »Amazon-Welt« bieten kann: Wachstum! Geht es nach Amazon-Gründer Jeff Bezos, gibt es als Unternehmen nichts Gefährlicheres als sich gegen Entwicklung zu wehren. Stattdessen geht es darum, offen dafür sein, Fehler zu machen und an sich zu arbeiten. Nur so kann man wachsen. Nur so kann man sich immer wieder neu auf den Kunden und seine Wünsche einstellen. Den Kunden und das Produkt sollte das Unternehmen stets klar vor Augen haben. Gelingt dies, kann eine Marke am Markt auch bestehen.

Kevin Willy & Christian Schütt: »Marke, modern und lebendig«

Erstmals gab es bei den Salzburger Gesprächen mit Kevin Willy und Christian Schütt zwei Unternehmer, die gemeinsam vortrugen. Die beiden Geschäftsmänner stellten ihre beiden »jungen« Labels Nile und Nowadays vor und nutzten auf diesem Wege auch gleich die Gelegenheit zu betonen, wie sehr man von einer fruchtbaren Marken-Koop. profitieren kann. Für die beiden lautet das Erfolgsrezept in der Branche Alleinstellungsmerkmale: In Zeiten von Amazon und E-Commerce können stationäre Modeunternehmen Nähe bieten, Vertrauen schenken und die eigene Handschrift am POS hervorheben. Enge Zusammenarbeit mit dem Handel, eine Kooperation eingehen, die schlussendlich zu einem besonderen Einkaufserlebnis für den Kunden führt – das ist das Konzept hinter Nile und Nowadays.

Michaela Reitterer: »Hotel – berauschend anders«

Nachdem im Vorjahr mit Theresia Kohlmayr bereits eine erfolgreiche Hotelière zu Gast war und Handel wie Hotelgewerbe gleichermaßen von dem Austausch profitierten, sollte auch 2017 wieder ein branchenfremdes Best Practice-Beispiel dem gemeinsamen kreativen Brainstorming dienen: Michaela Reitterer erzählte lebhaft und mit dem einen oder anderen Wiener »Schmäh« von ihrem Weg zum ersten Passivhaus-Hotel im deutschsprachigen Raum, dem Boutiquehotel Stadthalle Wien. Die erfolgreiche wie passionierte Unternehmerin musste auf ihrem Weg zur Null-Energie-Bilanz so manches bürokratisches Hindernis überwinden. Heute bietet sie in ihrem Hotel biologisches Frühstück von regionalen Betrieben, nachhaltiges Upcycling-Interieur, vermeidet Verpackungsmaterial und belohnt öko-motivierte Gäste mit grünem Bonusprogramm und Bezirkshonig, der auf dem hoteleigenen Lavendeldach mithilfe von sechs fleißigen Bienenvölkern produziert wird.



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