Zurück in den schwarzen Zahlen: Esprit erlöst...
Zurück in den schwarzen Zahlen

Esprit erlöst mehr online als stationär

Esprit

Erstmals seit 2017 hat Esprit ein Halbjahr mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen. Und erstmals hat ein großer Modekonzern mit stationären Wurzeln mehr Umsatz online erzielt als in den Geschäften.

Umgerechnet 13 Mio. € stehen als Periodengewinn in der aktuellen Halbjahresbilanz von Esprit. Im Vorjahreszeitraum war es noch ein Mega-Verlust in Höhe von 357 Mio. € gewesen. Der Umsatz war zwar noch um 5,8 % auf 418,9 Mio. € rückläufig, doch wurde auf Kostenseite so viel eingespart, dass sich der Turn-around ausging. Beim Personal etwa wurden die Kosten um 27 % reduziert, die Beschaffungskosten sanken um 22 %. Weitere unprofitable Stores wurden geschlossen, Produktlinien mit geringer Spanne eingestellt. Führend mit verantwortlich für den großen Verlust im Vorjahreszeitraum waren aber hohe Rückstellungen und Abschreibungen aufgrund der damaligen Unsicherheit in Bezug auf die Corona-Pandemie gewesen. Ein großer Teil davon konnte heuer wieder aufgelöst werden – entsprechend hohe, aber nicht Cash-wirksame Erträge heuer waren die Folge.

E-Commerce übertrifft stationären Umsatz

Naturgemäß hat auch Esprit im ersten Halbjahr wieder unter den Cornona-Maßnahmen gelitten – insbesondere durch die monatelangen Ladenschließungen im nach wie vor wichtigsten Markt Deutschland. Erst seit Juni sind wieder alle Geschäfte offen, teils jedoch weiterhin mit gewissen Einschränkungen. Eine Folge davon war ein Umsatzminus von 22 % im stationären Geschäft, dem ein Wachstum im E-Commerce in Höhe von 17,2 % gegenüberstand. Aufgrund dieser tektonischen Verschiebung entfielen nun erstmals 50,8 % des Konzernumsatzes auf das Online-Geschäft und nur noch 49,2 % auf den eigenen stationären Handel sowie das Großhandelsgeschäft.

Optimistischer Ausblick

»Die Gesellschaft bewegt sich in die richtige Richtung«, heißt es im Ausblick. »Die Marke und das Geschäft wachsen, und das Unternehmen bleibt vorsichtig optimistisch für die kommenden Monate.« Für die nächsten sechs Monate sind zahlreiche Maßnahmen geplant, u. a. die Einführung eines neuen Customer-Relationship-Management-Systems, der Start eines Online-Shops für den US-Markt, neue In-Store-Konzepte und der Launch der ersten neuen und noch schnelleren Produktkapsel.
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