Die Unito-Gruppe beendet das Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatz von 395 Millionen Euro. Weniger als im Ausnahme-Jahr davor, doch ein Plus von 12,5 Prozent zum Vorkrisenniveau 2019.
Der Onlinehändler Unito, der in Österreich mit den Marken Otto, Universal und Quelle und Lascana vertreten ist, meldet in seinem Geschäftsbericht für 2021/22 (per 28. Feb.) um 6,3 Prozent weniger Umsatz als im Jahr davor. Doch Harald Gutschi, Sprecher der Unito-Geschäftsführung, zeigt sich sehr zufrieden mit den 395 Millionen Euro Umsatz: »Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau sind wir mit 12,5 Prozent in einem soliden Plus beim Umsatz. Außerdem stammt der überwiegende Teil unseres aktuellen Umsatzrückgangs aus dem Technikbereich. Wenn aufgrund des Chipmangels viele Technik-Artikel nicht lieferbar sind, können wir sie schließlich auch nicht verkaufen.«
Wer Ware hat, gewinnt
Der Textilbereich hingegen weist trotz Lieferproblemen eine gute Entwicklung auf. Der Jubilar unter den Onlineshops, Otto Österreich, feiert heuer seinen 30. Geburtstag und entwickelt sich besonders gut: Im Geschäftsjahr 2021 brachte Otto einen Gesamtumsatz von 100 Millionen Euro. Damit setzt man nach dem Rekordjahr 2020 (Umsatzplus 26,2 Prozent) im Geschäftsjahr 2021 ein weiteres Wachstum von 3,7 Prozent drauf. »Wir hatten im vergangenen Jahr kein Problem mit der Nachfrage, sondern ein Angebotsproblem«, formuliert es Gutschi. Die Beschaffungskrise, in der man sich aktuell befinde, werde weitergehen, doch mittlerweile »können wir Krise«, wie es Güllmann und Gutschi nennen.
Die Lager sind nun gut gefüllt, das Unternehmen gibt sich für das laufende Geschäftsjahr optimistisch, man hätte seine Hausaufgaben erfüllt und übererfüllt und stelle sich in den kommenden drei Jahren digital komplett neu auf. Mit Investitionen in einem »mittleren dreistelligen Millionenbetrag« werde die IT der Onlineshops komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. »Wir setzen bereits, wie vorgenommen, über 50 Prozent über digitale Endgeräte und unsere App um«, freut sich Gutschi über die Entwicklung. Außerdem plane man, die Standard-Lieferung auf 24- bzw. maximal 48-Stunden zu verkürzen. Außerdem ist man bestrebt, die Retourenquote weiterhin auf dem niedrigen Corona-Niveau von 26,5 Prozent zu halten, das erreiche man mit schneller und sicherer Lieferung sowie einer umfassenden 360-Grad-Artikelbeschreibung. Das erklärte Ziel ist es, Nummer zwei der Onlinehändler hinter Amazon zu werden, daran arbeite man auf Hochtouren.
Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführung der Unito: "Wir wollen zweitgrößter Online-Händler nach Amazon werden."
Sortiment noch nachhaltiger
Aktuell sind 22 Prozent aller Artikel nachhaltig, also nach externen Kriterien zertifiziert. Der größte Anteil ist hier im Textilbereich, wo nachhaltige Baumwolle, also Baumwolle, die ohne Einsatz von Pestiziden oder künstlicher Bewässerung angebaut wird. Auch im Möbelsegment ist der Anteil an nachhaltigen Produkten groß, hier wird FSC-zertifiziertes Holz verarbeitet. Im Technikbereich fehlt die Möglichkeit der externen Zertifizierungen, daher ergibt sich der durchschnittliche Anteil von 22 Prozent. »Wir sind ständig auf der Suche nach regionalen Partnern, die unser regionales Sortiment erweitern möchten«, startet der Unternehmer einen Aufruf.
Wege zum Wachstum
Zusammengefasst sind das die Maßnahmen, auf die die Unito-Gruppe setzen wird, um weiterhin gesundes Wachstum zu produzieren: »Wir möchten im laufenden Geschäftsjahr zwischen 10 und 15 Prozent wachsen, und das über die Jahre kontinuierlich, 2024 planen wir einen Umsatz von 500 Mio. Euro, 2030 wollen wir bereits die 850 Mio. Euro-Marke erreichen«, skizziert Gutschi die ambitionierten Wachstumspläne der Gruppe. »Das passiert nicht einfach so, wir müssen an den entscheidenden Punkten drehen«, und das sind eben die massiven Investition in die IT und die Logistik sowie ein enormer Sortimentsausbau in den nächsten Jahren.
Unito Gruppe 2021
Umsatz: 395 Mio. Euro (-6,3%)
Anteil aus Mobile & App: 50 %
Mitarbeitende: rd. 550
Kundenstock: 2,5 Mio
Dieser Text erschien zuerst auf www.cash.at.