Umfrage: Second hand boomt

Sieben von zehn Kunden wollen laut einer aktuellen Studie mehr Second Hand-Kleidung kaufen. Die Experten gehen von einer Steigerung von bis zu 20 Prozent bis 2025 aus.

Apps wie Kleiderkreisel oder Mädchenflohmarkt, über die man mit gebrauchter Kleidung handeln kann, erfreuen sich seit Jahren regen Zulaufs. Mittlerweile sind aber auch Retailer auf den Zug aufgesprungen. So hat Online-Riese Zalando seit Oktober mit Pre-Owned in Deutschland und Spanien ebenfalls eine Second Hand-Option. Das neue Angebot bietet Kunden neuwertige gebrauchte Kleidungsstücke von anderen Nutzern und soll nach einer Testphase auch auf andere Länder ausgerollt werden.

Dringendes Bedürfnis

Der Vorstoß ist verständlich: Mittlerweile ist der globale Second-Hand-Modemarkt zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar schwer und wird in den kommenden fünf Jahren wohl bis zu 20 Prozent wachsen. Auch bei Zalando begründet man den Launch von Zalando Pre-Owned damit, im großen Stil  ein dringendes Kundenbedürfnis befriedigen zu wollen.
Laut einer aktuellen Studie der französischen Modeplattform Vestiaire Collective in Kooperation mit der Boston Consulting Group (BCG) wollen künftig etwa sieben von zehn Konsumenten mehr gebrauchte Kleidung kaufen. Dazu wurden 7.000 Menschen aus sechs Ländern befragt und die Kundendaten von Vestiaire Collective analysiert. Das Ergebnis: 69 Prozent wollen zukünftig mehr Second Hand-Mode kaufen, für 70 Prozent ist diese Variante aufgrund des Nachhaltigkeitsgedankens attraktiv. Für zwei Drittel hat Second Hand noch einen weiteren positiven Effekt: Durch die Möglichkeit, gut erhaltene gebrauchte Mode weiter verkaufen zu können, würden sie insgesamt besser auf ihre Kleidung aufpassen. Auch würden 62 Prozent eher von einer Marke kaufen, die auch mit Wiederverkäufern zusammenarbeiten.
„Konsumenten merken zunehmend, dass sie sowohl leistbare als auch nachhaltig exklusive, trendige Artikel von hoher Qualität kaufen können. Ein neuer Mode- und Luxusmarkt wächst hiermit sehr schnell“, so der Kommentar der BCG. „Obwohl die Anzahl der Käufe und die Größe der Kleiderschränke in der Pandemie geschrumpft sind, werden Shopper in den nächsten Jahren mehr gebrauchte Kleidungsstücke haben."

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