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Studie

Technologie und Nachhaltigkeit für den Handel

Das EHI-Institut und Microsoft stellten kürzlich die Ergebnisse ihrer Umfragen zu den wichtigsten Technologie- und Nachhaltigkeitstrends im Handel vor.

Seit 2003 befragt das EHI Retail Institute alle zwei Jahre CIOs und IT-Verantwortliche von rund 100 Retailern in der D-A-CH-Region zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen rund um Technologie im Handel. Corona hat der Digitalisierung bekanntlich einen massiven Schub verliehen, mit entsprechender Spannung wurden heuer die Ergebnisse erwartet. Gleichzeitig stellte man aktuelle Fallbeispiele und Entwicklungen rund um das Thema »Smart Stores« mit Fokus auf Nachhaltigkeit vor.

Technologien für die Zukunft

Die Trends sind nicht neu, allerdings werden sie mittlerweile von den Befragten als zunehmend wichtiger eingeschätzt als noch vor zwei Jahren. So wird die Bedeutung der nahtlosen Verknüpfung von On- und Offlinekanälen aktuell von 44 Prozent der Meinungsmacher als sehr hoch bewertet. In der letzten Befragung sah das nur knapp ein Drittel so. Auch im Payment-Bereich spielen die Verschmelzung der On- und Offline-Zahlungskanäle eine zunehmend große Rolle. Das alles spielt in das Thema Customer Centricity hinein, das 37 Prozent als Top-Trend ausmachen: Für sie sind die Personalisierung und Individualisierung der Kundenservices und die damit verbundenen Angebote auf den Mobile Devices der Kunden ein grundlegender Baustein ihrer Digitalisierungsstrategie.

Unangefochten hoch wird die Bedeutung der Cloud als Zukunftstrend angesehen: Neben klassischen Officeanwendungen betrifft das vor allem E-Commerce, CRM inklusive mobiler Apps und Analytics. Auch die Künstliche Intelligenz (KI) wird von 63 Prozent als zukunftsträchtig eingeschätzt, speziell in den Bereichen Forecasting& Replenishment sowie Pricing.

Bei der Frage nach den wichtigsten Projekten der nächsten Jahre finden sich erstmals seit Durchführung der Studie Projekte aus dem Umfeld Analytics (41 Prozent) an erster Stelle in der Auswertung. Projekte aus dem ERP- und Kassenbereich sowie Connected-Retail-/Omnichannel-Projekte sind traditionell von hoher Bedeutung und liegen auch heuer unter den Top 5. Einen Sprung nach vorne haben hingegen Self-Checkout- und Self-Scanning-Projekte – besonders über das Smartphone – gemacht. Neu im Ranking sind autonome Stores als wichtige strategische Projekte. Auch die digitale Preisauszeichnung nimmt an Fahrt auf: 79 Prozent der Händler – vornehmlich im LEH – nutzen schon diese neue Technologie.

Smarte Läden

Der Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit widmet sich ein neues Whitepaper. Es steht unter dem Titel »Sustainable Smart Stores 2021 – Digitale Nachhaltigkeitslösungen für den Handel« des EHI Retail Instituts und Microsoft ab sofort kostenlos zum Download bereit. Schon jetzt setzt der Handel in intelligenten Filialen oder »Smart Stores« verstärkt auf digitale Lösungen, um operative Prozesse effizienter zu gestalten oder um Kunden mehr Informationen und Services anzubieten. Die Zukunft des Stationären Handels setzt auf ein Vernetzen der On- und Offline-Kanäle und eröffnet weitere Kanäle für hybrides Einkaufen, etwa die Online-Bestellung und Abholung an einem Automaten oder die Lieferung in den Kofferraum eines Autos. So sollen personalisierte Einkaufserlebnisse, wie man sie aus dem E-Commerce kennt, durch digitale Lösungen in die physischen Geschäfte überführt werden. Parallel dazu hat auch das Thema Nachhaltigkeit im Einzelhandel weiterhin große Relevanz. 85 Prozent der deutschen Händler wollen laut Umfrage in Nachhaltigkeit bzw. Energiemanagement investieren. Denn die Möglichkeit der Digitalisierung hat auch Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsziele. Der Betrieb von Smart Stores mit digitalen Anwendungen basierend auf Sensorik, Internet der Dinge Technologie und KI ist natürlich energieintensiver als der Betrieb einer nicht oder kaum digitalisierten Filiale. Das muss aber kein Widerspruch sein: Anhand von 29 Kundenreferenzen sowie 17 Microsoft- und Partnerlösungen werden die Potenziale in den fünf Bereichen Zentrale, Lieferkette & Logistik, Sortimente & Produktion, Filialen, Kunden & Kreislaufwirtschaft unmittelbar sichtbar.

Gefragt sind vor allem nachhaltige intelligente Filialen oder auch »Sustainable Smart Stores«, die mit digitalen Lösungen einen Fokus auf Nachhaltigkeit legen. So unterstützen sie beispielsweise das Sparen von Energie und damit die Minimierung des CO2-Ausstoßes. Auch digitalisierte operative Abläufe – etwa über Bestellungen und Lagerhaltung, können Energie und Abfälle vermeiden. Hilfe bieten dabei auch Cloud-Lösungen, die deutlich mehr Rechenleistung pro Energieeinheit erbringen als On-Premise-Rechenzentren. Bei 48 Prozent der Unternehmen sind cloudbasierte Anwendungen daher bereits heute von großer Bedeutung.

Der Weg zum »Sustainable Smart Store«, der Technologien wie KI und IoT für ein optimiertes Nachhaltigkeitsprofil zum Einsatz bringt, stellt viele Handelsunternehmen zwar vor neue Herausforderungen, das aktuelle Whitepaper zeigt aber Lösungsansätze auf und präsentiert eine Reihe von Praxisbeispielen.

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