Die Auskunftei Creditreform hat einen Index entwickelt, um die strukturelle Pandemie-Anfälligkeit der EU-Länder zu messen. Österreich schneidet gut ab.
Dieser sogenannte Pandemic Vulnerability Index (PVI) zeigt die ökonomische, gesundheitliche und gesellschaftliche Anfälligkeit bei Ausbruch einer Pandemie. Die kürzlich veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass Österreich im Fall des Falles über eine gute Resilienz verfügen. Länder wie Italien und Griechenland zählen hingegen zur Risikogruppe.
Im März dieses Jahres stand die Welt unter Schock: Eine Krise wie der Ausbruch von Covid-19 hatte man in dieser Form noch nie erlebt. Innerhalb weniger Wochen musste das öffentliche Leben weltweit fast vollständig herunter gefahren werden – mit enormen Folgen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.
Nord-Süd-Gefälle
Virologen sind sich jedoch einig, dass die Wahrscheinlichkeit für derartige Virus-Ausbrüche auch künftig steigt. Die Creditreform Rating AG, die auf externe Ratings spezialisierte Tochter der internationalen Creditreform-Gruppe, hat nun einen Pandemie-Index entwickelt, der die strukturelle Anfälligkeit der europäischen Länder misst. Dazu wurden fünf Faktoren – die Wirtschaftsstruktur, der Arbeitsmarkt, das Gesundheitssystem, die Bevölkerung und die Kapazitäten für das mobile Arbeiten – herangezogen. Der PVI bewegt sich auf einer Skala zwischen - 0,65 und + 0,65. Ja höher der Wert, desto anfälliger ist ein Land gegen Pandemien.
Dabei zeigt sich klar ein Nord-Süd-Gefälle, denn Staaten im Süden Europas scheinen tendenziell anfälliger für Pandemien zu sein. Im Norden und in Zentraleuropa sind Bevölkerungen und Volkswirtschaften wesentlich widerstandsfähiger. Die Experten machen diesen Umstand am besseren Gesundheitswesen, den stabilen Arbeitsmärkten und einer höheren Akzeptanz von Homeoffice fest.