Streetwear: Supreme geht für 2,1 Mrd. an VF C...
Picturedesk

Die US-Kultmarke gehört künftig dem US-amerikanischen Modekonzern VF Corporation, der Mutter von Marken wie The North Face, Vans und Timberland.

Es begann mit einem kleinen Skateboard-Shop in Manhattan. Nun wechselt das Streetwear-Label Supreme für enorme 2,1 Mrd. US-Dollar (1,8 Mrd. €) den Eigentümer. Der Käufer ist der US-amerikanische Mode- und Sportartikelkonzern VF Corporation, zu dem bereits Marken wie The North Face, Vans und Timberland gehören. Beim Erreichen bestimmter Leistungsziele könnte sich der Kaufpreis sogar noch um bis zu 300 Mio. Dollar erhöhen.

Das Geheimnis des Erfolges der Brand besteht aus den wohldosierten wöchentlichen Drops – jeden Donnerstag - und intensivem Online-Marketing. Schlagzeilen hat das Unternehmen immer wieder mit kilometerlangen Schlangen vor seinen Läden gemacht – und der Tatsache, dass die Läden in der Regel leer sind, da leer gekauft. Um die Lage aus Sicht der Fans der Marke noch prekärer zu machen, gibt es weltweit gerade einmal 12 Läden, entsprechend heftig wird der Webshop von Supreme bestürmt. Wer tatsächlich eines der begehrten Stücke ergattert, kann sich fast als Held fühlen – oder ein noch besseres Geschäft machen: Der Resell-Markt der Marke weist bis zu 1.200 Prozent auf.

Diese Verknappung ist die ureigenste Eigenschaft und Erfolgsgarant von Supreme, Experten sind daher skeptisch, ob diese im Rahmen der neuen Besitzverhältnisse bestehen bleiben kann. Aus Sicht von VF Corp muss das Unternehmen wachsen, Verknappung und Wachstum schließen sich jedoch gegenseitig aus.

Cash Cow

Bei VF Corp ist man optimistisch, dass die Übung gelingen wird: »Unter den Trends, die wir heute sehen, in dieser neuen Covid-Welt, die immer mehr casual wird und wo Konsumenten auf der Suche nach authentischen Brands mit Bedeutung sind, nimmt Supreme eine sehr starke Position ein«, ist Rendle überzeugt.

Laut VF Corp macht Supreme derzeit einen jährlichen Gewinn von 500 Millionen US-Dollar – 2017 waren es noch 200 Millionen. Mehr als 60 Prozent kommen dabei aus dem Online-Handel. In den kommenden Jahren rechnet man mit einer Steigerung von 8 bis 10 Prozent. Die Übernahme durch VF Corp bedeutet gleichzeitig das Ende der Verbindung mit der Carlyle Group, die sich 2017 um 500 Millionen Dollar die Mehrheit am Label gesichert hatte. Der Gründer der Marke, James Jebbia, bleibt auch unter den neuen Eigentümern weiterhin an Bord. Im kommenden Jahr erhofft sich die neue Mutter mindestens 500 Millionen Dollar Gewinn – langfristig soll Supreme zum Milliarden-Dollar-Brand werden.

Über Supreme

Gegründet wurde die Marke im April 1993 als kleines Geschäft im New Yorker Trendviertel SoHo in Manhattan und war zunächst ein Dreh- und Angelpunkt der New Yorker Skater-Szene. Über die Jahre gewann das Label mit dem kastenförmigen Logo mit weißem Schriftzug auf signalrotem Grund Anhänger rund um den Globus. Dank cleveren Marketings, medienwirksamer Kollaborationen, etwa mit Louis Vuitton oder Samsung, und streng limitierter Kollektionen entwickelte es sich zu einer der begehrtesten Marken mit Filialen in Metropolen wie Paris und Tokio.

stats