Schuhhandel: Aus für CCC in Österreich
Schuhhandel

Aus für CCC in Österreich

Hanna Pribitzer/CCC
CCC Store
CCC Store

Der Einstieg in den österreichischen Markt vor acht Jahren war ambitioniert. Jetzt zieht sich der polnische Schuhhändler aber aus der Alpenrepublik zurück. Die Lücke will der Diskontriese Pepco füllen.

In Osteuropa sind sie ganz groß, im Westen war der Erfolg für den polnischen Schuhriesen bisher eher überschaubar. Die Deutschland-Tocher CCC Germany musste im September 2020 Insolvenz anmelden, Ende des Jahres gingen an fast allen Standorten im Nachbarland die Rollbanken hinunter. In der Schweiz versuchte der börsennotierte Konzern sich mit einem Einstieg bei Karl Vögele, gab aber bereits nach zwei Jahren wieder auf. In Österreich wollte man innerhalb von 10 Jahren bis zu 100 Filialen eröffnen. Wie die Tageszeitung Der Standard berichtet, zieht man nun aber auch in hier die Reißleine. Leicht hatte es der Schuhhandel hierzulande ja nie, Corona verschärfte aber auch – und gerade – in dieser volatilen Branche die Situation: Im Homeoffice braucht man keine neuen Schuhe. Laut CCC-Österreich-Chef Gerald Zimmermann habe man alle Hände voll, die Krise zu bewältigen. Seit Ausbruch der Pandemie seien die Umsätze ins Bodenlose gesackt, selbst an den geöffneten Standorten. Und trotz guter Online-Präsenz fehlte für Click&Collect die Kundschaft. Seit März letzten Jahres hat man bereits fünf Läden zugemacht, nun will man offenbar ganz aufgegeben, denn laut Informationen von Vermietern, würden die Mietverträge bereits abgewickelt werden. Betroffen von diesem Schritt sind aber auch 430 Mitarbeiterinnen im gesamten Bundesgebiet.

Pepco springt in die Bresche

Offiziell äußern wollen sich die Polen zu dieser Entwicklung aber nicht, bislang brodelt nur die Gerüchteküche. Diese besagt auch, dass bereits ein Lückenfüller in Aussicht ist: Der Diskonter Pepco ist eine polnische Version des Off-Price-Pioniers TK Maxx und verfügt über ein dichtes Filialnetz mit mehr als 2000 Filialen in Osteuropa. Der Anbieter hat neben Textil auch Spielwaren und Kleinmöbel im Sortiment und hat bereits 2020 eine eigene Österreich-Gesellschaft gegründet. Hierzulande will man dem Vernehmen nach unter dem Namen Halfprice auftreten. Bis 2023 plant das Unternehmen europaweit zusätzliche 1000 Standorte – Österreich soll hier wohl als Brückenkopf in den Westen fungieren.




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