Die ELG ist Corona bedingt in Schieflage geraten. Nach einem Verlust von 1,36 Millionen Euro im ersten Quartal ist man nun zu einem Stillhalteabkommen mit den Anleihegläubigern gekommen.
Die European Lingerie Group AB ist ein lettischer Wäschekonzern mit Hauptsitz in Schweden. Unter dem Dach befinden sich die Marken Felina, Conturelle, Senselle, aber auch der Online-Shop Dessus-Dessous (dem größten französischen Online-Retailer für Lingerie und Swimwear)sowie der Wäschestoffproduzent Lauma Fabrics. Produziert wird hauptsächlich im Baltikum, Ungarn und Deutschland, verkauft weltweit in 46 Ländern sowie online.
Eine Kapitalerhöhung war zwar schon vor der Corona-Krise geplant, platzte aber. Anfang des Jahres wurde mit den Anleihegläubigern über veränderte Finanzierungsbedingungen verhandelt. Nun machte das Unternehmen bekannt, mit einer Gruppe von Anleihegläubigern – dem sogenannten Bondholder Committee, das circa 60 Prozent der Anleihen hält – sowie anderen Investoren ein Stillhalteabkommen geschlossen zu haben. In diesem Abkommen wurde auch festgehalten, dass mögliche Restrukturierungsmaßnahmen des Konzerns und der Anleihen in Zusammenarbeit zwischen der ELG und dem Bondholder Committee geprüft und ausgeführt werden. Das Stillhalteabkommen wurde vorerst bis zum 30. November 2020 vereinbart. Dieses kann aber gegebenenfalls verlängert oder, falls Bedingungen des Abkommens nicht eingehalten werden, vorzeitig beendet werden.
»Nach ausgedehnten Verhandlungen mit dem Bondholder Comittee haben wir uns schließlich auf die beste Möglichkeit, diese komplexe Situation zu lösen, geeinigt«, so ELG-CEO Indrek Rahumaa. Die Krise sei in erster Linie Covid-19 zuzuschreiben. »Wir gehen davon aus, die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Bondholder Committee fortzusetzen. Alle Unternehmen im Konzern sehen gerade einen Aufwärtstrend und die Produktion wurde wieder aufgenommen. Wir glauben, dass das Stillhalteabkommen eine gute Nachricht für den ganzen Konzern, unsere Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten ist und keine oder fast keine Einschränkungen auf das Tagesgeschäft haben wird.«