René Lezard F/S 2020
Die Rettung des deutschen Premium-Labels ist nicht geglückt. Der Investor Cemsel hat das versprochene Geld nicht einbezahlt.
Nur wenige Tage nach der neuerlichen Insolvenz von Strenesse erschüttert eine zweite Nachricht den deutschen Premiummarkt: Die René Lezard Mode AG musste am Amtsgericht Würzburg abermals Insolvenz beantragen. CEO Isabella Hierl wird nun gemeinsam mit dem vom Gericht bestellten vorläufigen Insolvenzverwalter Hubert Ampferl den Geschäftsbetrieb fortführen. Hierl verspricht, dass das laufende Geschäft von der Insolvenz unberührt bleibe: »Die Kollektionsentwicklung und die operativen Prozesse werden nahtlos und ohne Beeinträchtigung fortgeführt.«
Die Entwicklung hatte sich abgezeichnet, als vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass der türkische Textilproduzent Cemsel Tekstil die vereinbarte Kapitalerhöhung nicht durchgeführt hat. Cemsel hatte sich im Rahmen der Beendigung des ersten Insolvenzverfahrens im Vorjahr dazu verpflichtet, René Lezard bis Juni 2019 mit neuem Kapital auszustatten und dafür mindestens 60 % der Anteile an der René Lezard Mode AG zu erhalten. Doch die Frist verstrich ergebnislos. Nun befindet sich das Unternehmen bereits in Verhandlungen mit neuen »potenten Investoren«, wie es in einer Mitteilung heißt. Von Cemsel liegt dazu bisher keine Stellungnahme vor.