Neues Logo, neue Farben, neuer Markenclaim – und eine Verdoppelung des Umsatzes. Das deutsche Mode-Flagschiff präsentierte seine ambionierten Pläne bis 2025.
Mit einem 5-Stufenplan – dem »Claim 5« - der unter anderem einen neuen Markenauftritt und erhebliche Investitionen in Produkt, Marke und Digitalisierung enthält, will die deutsche Luxus-Ikone in den kommenden vier Jahren seinen Umsatz auf 4 Milliarden € verdoppeln. Dazu will man die Wahrnehmung bei den Konsumenten wesentlich erhöhen und den Marktanteil der beiden Brands »Boss« und »Hugo« deutlich steigern. »Unsere Vision ist es, die weltweit führende technologiegesteuerte Modeplattform zu werden. Wir werden die Art und Weise, wie wir mit den Konsumenten interagieren, maßgeblich verändern«, erklärte Daniel Grieder, der neue Vorstandsvorsitzender der Hugo Boss AG, anlässlich der Präsentation der Wachstumsstrategie. »Dazu wollen wir unseren Umsatz bis zum Jahr 2025 auf 4 Mrd. € verdoppeln und eine der 100 weltweit führenden Marken werden.«
Dazu wurde unter dem Namen Claim 5 ein 5-Punkteplan entwickelt, der den Kunden noch stärker in den Fokus rücken soll. Die erste Säule der fünf Claims lautet »Boost Brands«. Dabei soll die Relevanz der Marke durch einen neuen Markenauftritt erhöht werden. Logo, Marketing und das Designkonzept für den Fachhandel und das Online-Geschäft werden relauncht. Am augenscheinlichsten sind hier die neue Schrift und das neue Logo, die nicht nur sinnbildlich »bold« sind und so für ein wiedergefundenes Selbstbewusstsein stehen. Dazu kommen die neuen Erkennungsfarben Schwarz, Weiß und Camel. Letzteres steht zudem für die neue exklusive Linie von Hugo Boss steht. Aber auch die anderen Linien werden neu belebt: Orange für Casual, Green für Athleisure, Black für Business und Smart Casual. Das soll für klare Flächenkonzepte sorgen und noch mehr Möglichkeiten für Zweit- oder Drittplatzierungen im Wholesale eröffnen. Darüber hinaus gibt es ab Dezember, wenn die neue Ware ausgeliefert wird, exklusivere Produkte, Made-to-measure, Made in Germany und mehr.
Somit sollen die Kunden beide Marken künftig in einem komplett neuen »Look and Feel« erleben. Insgesamt soll der Umsatz von Boss Menswear bis 2025 auf rund 2,6 Mrd. €, der von Boss Womenswear auf rund 400 Mio. € verdoppelt werden. Dazu soll auch die Positionierung als Lifestyle-Marke gestärkt, sowie seine Relevanz und die Bedeutung im digitalen Bereich gesteigert werden. Besonders die Millenials und die Gen-Z sind ins Visier der Metzinger gerückt: Mit der Markenhistorie, dem legendären Image und Designs, die Begehrlichkeiten wecken sollen, möchte man diese Altersgruppe verstärkt ansprechen. Gleichzeitig soll die Stammklientel die gewohnte Qualität und den bewährten Style bekommen, aber mit einer Option auf neue Facetten. Künftig setzt Hugo Boss daher auf zwei klar voneinander abgegrenzte Marketingstrategien mit deutlichem Schwerpunkt auf digitalen Medien und außergewöhnlichen Kooperationen, etwa im Sport-, Kultur- oder Adventure-Bereich. Die zusätzlichen Marketingausgaben werden bis 2025 insgesamt mehr als 100 Mio. € betragen.
Ein weiterer Claim ist ein eindeutiges Bekenntnis zur Digitalisierung. Insgesamt will das Unternehmen seine Investitionen in diesem Bereich bis 2025 um mehr als 150 Mio. € erhöhen. Um die Markenstärke entlang sämtlicher Touchpoints sichtbar zu machen, wird man die Vertriebsstruktur neu ausrichten und die Aktivitäten im Bereich Omnichannel in den kommenden Jahren deutlich vorantreiben. »Wir müssen das Verhältnis unserer unterschiedlichen Kanäle ausbalancieren,« so Grieder. Zu viele eigene Boutiquen und zu viel Digitalisierung seien nicht zielführend. Auf der anderen Seite würden neue Handelspartner großes Potenzial und viele neue Möglichkeiten wie etwa Shop-in-shop bieten. Insgesamt möchte man ein nahtloses Markenerlebnis über alle Kundenkontaktpunkte hinweg gewährleisten. Dazu gehört auch, das Potenzial des stationären Einzelhandels voll auszuschöpfen. Der Umsatz über diesen Kanal soll bis 2025 auf rund 2 Mrd. € gesteigert werden. In den kommenden drei Jahren werden zudem rund 80 % der eigenen Stores neu gestaltet. Die Gesamtinvestitionen in den stationären Einzelhandel werden bis 2025 rund 500 Mio. € betragen. Den Umsatz im stationären Großhandel soll sich bis 2025 auf rund 1 Mrd. € steigern.