Eine Finanzspritze ermöglicht dem insolventen Erzeuger das Weitermachen.
Im Mai hatte der Lederwarenspezialist aus Obertshausen ein vorläufiges Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Offenbach angemeldet. Nun meldet Georg Picard, dass eine Finanzspritze einen Sanierungsplan sowie ein Insolvenzverfahren in Eigenregie ermögliche. Die Corona-Krise hatte das Unternehmen in die Insolvenz getrieben, da Picard den Großteil seiner eigenen Stores an deutschen Flughäfen betreibt und zudem in großem Stil mit Galeria Karstadt Kaufhof arbeitet.Um das Unternehmen, das im vergangenen Jahr 27 Mio. Euro erlöste, zukunftsfähig aufzustellen, wurden bereits 30% der Belegschaft entlassen. Picard: »Das sind 37 Leute, die gehen müssen, wobei der Großteil davon in Ruhestand geht und bis dahin in einer zwischengeschalteten Transfergesellschaft unterkommt.« Wichtig war Georg Picard, mindestens 20 Leute in der Fertigung zu erhalten. Das ist gelungen. »Gerade für Online-Kunden und unsere eigenen Geschäfte ist unsere hier gefertigte Made in Germany-Serie von großer Wichtigkeit – nicht nur für nachhaltig kaufende deutsche Konsumenten, sondern auch mit Blick auf die Asiaten, die irgendwann ja auch wiederkommen«, sagte Picard jetzt der Textilwirtschaft. Ohnehin gehöre es zu seiner Vision, das Thema Handwerk deutlich sichtbarer zu machen, etwa über eine gläserne Manufaktur.
Eine weitere Maßnahme, die zur Rettung des Unternehmens ergriffen wurde, ist der Verkauf des Firmengeländes, bisher in Hand der Familie Picard. Jetzt soll ein neuer Firmensitz gefunden werden.