Alexander Birken, Chairman of the Executive Board Otto Group
Der deutsche Handelskonzern Otto Group musste im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 28. Feb.) ein Umsatzminus und einen Gewinneinbruch hinnehmen.
Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) reduzierte sich von 388 auf 222 Mio. €. Der Nettogewinn sank sogar von 516 auf 177 Mio. €. Ursache sei zum einen ein Umsatzminus wegen des heißen Sommers. So lag der Umsatz mit 13,4 Mrd. € nominal unter dem Vorjahr; auf vergleichbarer Basis habe die Gruppe jedoch ein Umsatzplus von 3,5 % erzielt. Zum anderen habe sich die Otto Group mit einzelnen Marken aus dem russischen Markt zurückgezogen und hohe Investitionen geleistet, vor allem in den Ausbau von otto.de zu einer E-Commerce-Plattform und in die logistische Infrastruktur des Konzerns.
Auch wenn die Otto Group die Wachstumszeile nicht erreicht habe, bleibe der Konzern auf Kurs, sagte Vorstandschef Alexander Birken. In diesem Jahr rechne er mit einem stärkeren Umsatzwachstum und einem leicht höheren operativen Ergebnis. Gleichzeitig griff Birken den Konkurrenten Amazon wegen dessen niedriger Steuerzahlungen in der EU scharf an: »Wir bezahlen 100 Mio. € Steuern, die wir investieren könnten in die Digitalisierung oder in den Service oder in niedrigere Preise«, sagte der Vorstandschef bei der Vorstellung der Zahlen. »Das ist ein gravierender Nachteil für den gesamten Einzelhandel, nicht nur für Otto, der Arbeitsplätze kostet.« Für Österreich hatte die Otto-Tochter Unito für das Geschäftsjahr 2018/19 bereits zuvor ein Umsatzminus von 448 auf 441 Mio. € gemeldet.