Neues Online-Portal: Missing Link zwischen On...
Neues Online-Portal

Missing Link zwischen Online-Präsenz und stationärem Modehandel

RegionalFashion.eu
So soll RegionalFashion.eu aussehen
So soll RegionalFashion.eu aussehen

Der Salzburger Entwickler Roland Fürbas will mit seinem Modeportal RegionalFashion.eu dem stationären Einzelhandel zu mehr Kunden verhelfen und nimmt dafür die Industrie mit ins Boot.

»Der Textilhandel steht stark unter Druck und muss neue Wege gehen – nicht erst seit Corona, aber jetzt erst recht«, sagt der Salzburger Business-Development-Experte Roland Fürbas. »Digitalisierung um jeden Preis macht keinen Sinn. Es gibt Alternativen zum eigenen Online-Shop, da dieser gerade für den Mittelstand ein viel zu teures Geschäftsmodell ist. Selbst Zalando hat neun Jahre gebraucht, um erstmalig in die Gewinnzone zu kommen.« Überschlagsmäßig koste ein Online-Shop um die 50.000 Euro, rechnet der IT-Experte vor, dazu kämen noch die aufwendige Artikelpflege und die Kosten für Retouren. »Alternativ verursachen Portalen wie Amazon oder Zalando hohe Provisionskosten, die in Kombination mit Preislachlässen die Gewinne auffressen«.

Wie zahlreiche Marktstudien belegen, bevorzugen Konsumenten immer noch klar den stationären Modehandel. »Die meisten Konsumenten wollen sich zwar online informieren, aber immer noch am liebsten im Geschäft anprobieren und kaufen, statt zehn Teile online zu bestellen und davon acht wieder zurückzusenden, da sie nicht passen oder nicht den Vorstellungen entsprechen. Der Umweltfaktor und der Aufwand spielen dabei für Kunden auch eine immer größere Rolle.« Das Hauptproblem sei deshalb nicht der fehlende Online-Shop sondern vielmehr, dass der Handel mit seinen Sortimenten online zu wenig oder gar nicht sichtbar sei und somit schlichtweg nicht gefunden werde.

RegionalFashion.eu

Die Lösung, das »Missing Link zwischen Online-Präsenz und stationärem Einzelhandel«, verspricht sich Fürbas von seinem im Aufbau befindlichen Modeportal RegionalFashion.eu. Dieses ermöglicht die Suche nach bestimmten Kleidungsstücken bei lokalen Händlern. Die Daten sollen dabei von den Herstellern kommen. »Die Marken laden ihre Produkte hoch und schalten sie für ihre Händler frei«, erklärt Fürbas. Schließlich würde ja auch die Industrie von der gesteigerten Nachfrage profitieren. Geplant ist auch ein eigener Social-Media-Auftritt von RegionalFashion.eu auf Instagram und Facebook. »Wenn man dort auf den grünen Pullover klickt, landet man auf dem Shop-Portal und sieht die Händler im definierten Umkreis, die diesen Artikel führen. Dann kann man den Artikel auf eine Merkliste setzen, reservieren oder gleich einen Anprobetermin vor Ort vereinbaren.« Geworben wird auch über Google Shopping und Google Inventory Ads.

»Zwei grundsätzlich verschiedene Geschäftsmodelle«

Die Vorteile für den Modehandel liegen für Fürbas klar auf der Hand. »Man erspart sich den eigenen Online-Shop, nutzt die Synergie eines Marktplatzes und bekommt gleichzeitig neue Kunden. Denn jemand, der online einen Artikel sucht und sich diesen dann auch online reserviert und eigens ins Geschäft zur Anprobe kommt, der kauft zu 99 %, wenn die Kleidung passt und der Vorstellung entspricht. Und im Verhältnis zu einem Onlineshop liegen die Kosten bei nur 5 %.« Mittelfristig sei sogar eine Umsatzverdoppelung zu erwarten, ist der Salzburger überzeugt.

»Stationärer Handel und Onlineshop sind zwei grundsätzlich verschiedene Geschäftsmodelle, die mit großem Aufwand synchron gehalten werden. Das ist für Händler nur schwer beherrschbar. Mit unserem Konzept fällt die aufwendige Synchronisation des Onlinehandels weg und es ist somit wesentlich einfacher Prozesse zu automatisieren«, fasst Fürbas den Grundgedanken zusammen.

Beta-Phase ab Herbst

Im Herbst soll die Beta-Phase starten. Bis dahin werden noch Hersteller und Händler gesucht, die vom Start weg an Bord sein wollen. »Wir wollen besonders nachhaltige Labels mit Sonderkonditionen unterstützen. Und auch die ersten zwanzig Händler und Hersteller erhalten als Early Adopters einen kräftigen Sonderbonus in unserem Portal. Nach Abschluss der Beta-Phase werden wir eine groß angelegte Kampagne starten und in die Werbung gehen. Binnen fünf Jahren werden wir mit 250 bis 300 Labels online sein«, verspricht Fürbas.
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