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Marketagent

Das Corona-Virus in der D-A-CH-Region

Der Marktforscher Marketagent hat in Österreich, Deutschland und der Schweiz nachgefragt, wie die Bevölkerung die Post-Corona-Normalität bewertet und welche Erwartungen sie an die Zukunft hat.

Marketagent ist ein heimischer digitalen Markt- und Meinungsforscher mit Sitz in Baden bei Wien. Alljährlich veröffentlicht das Unternehmen über 1.300 Studien mit Fokus auf quantitative und qualitative Consumer Research Projekte.

In einer aktuellen Befragung wollte Marketagent von Konsumenten in der D-A-CH-Region wissen, wie sie den Umgang mit Corona sehen. Das Fazit: Für die Bevölkerung steht Sicherheit an erster Stelle – auch wenn diese mit gewissen Einschränkungen einhergeht. Der Blick in die Zukunft erscheint trotz einer Prise Optimismus insgesamt eher verhalten.

Lockerungen zu früh

Mehr als die Hälfte der Österreicher (56%) findet, dass die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu früh erfolgt seien und hätte für ein längeres Beibehalten plädiert. Vor allem die Generation ab 60 meint, dass die Maßnahmen zu früh zurückgenommen wurden (61%). Besonders kritisch sieht man hierzulande, trotz der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus, die Grenzöffnung für Urlaubsreisen. Nur ein Drittel der heimischen Bevölkerung findet, dass die Lockerungen im Sinne des Sommertourismus eine gute Entscheidung waren.

Mittlerweile gilt in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder die Maskenpflicht, aber auch während der »pflichtfreien« Phase waren die Österreicher hier sehr vorsichtig: Nur ein Drittel hat den Schutz in dieser Zeit gar nicht mehr getragen. Alle anderen nutzten zumindest fallweise den MNS – tendenziell mehr Frauen und ältere Personen. Trotz aller Skepsis wird die Arbeit der Regierung aber insgesamt positiv gesehen. So zeigen sich 55 % mit dem Krisen-Management zufrieden.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Während des Lockdowns war nicht nur von der Gesundheits- sondern auch von einer Wirtschaftskrise die Rede. Eine Prognose, die zur traurigen Gewissheit wurde, denn mittlerweile vergeht kein Tag mehr ohne Ankündigung der nächsten Insolvenz, oft von äußerst namhaften Unternehmen. Wenig überraschend müssen aber auch Privatpersonen Corona bedingte finanzielle Einbußen hinnehmen. Laut den Studienautoren sind aber dennoch 6 von 10 Befragten glimpflich davongekommen (62%). Am wenigsten betreffen die Einschnitte die 60- bis 69-Jährigen (17%), unter den Jugendlichen sind es immerhin 3 von 10 (30%). Am schwersten wurde jedoch die Gruppe der 20- bis 49-Jährigen: Jeweils mehr als 40 Prozent bekamen die Folgen der Einschränkungen am eigenen Konto zu spüren. Durchschnittlich klagen die Betroffenen über ein Minus von knapp einem Drittel (32%) ihrer Einnahmen bzw. ihres Haushaltsbudgets.

Die Zukunfstaussichten sind jedenfalls durchwachsen: Im Herbst rechnen überwältigende 82% mit einer zweiten Welle, einen neuerlichen Lockdown halten aber nur 38% für wahrscheinlich.

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