Eine internationale Diskussionsrunde des Rheingold Instituts erläuterte in einem Webinar, welche Rolle Marken und Unternehmen dieser Zeiten für Konsumenten spielen, wie sie Sinn verleihen können und politische Aufgaben übernehmen sollten.
Schon der erste Lockdown im Frühjahr hat Marken und Unternehmen in ihrem Handeln vor große Herausforderungen gestellt, in der Kommunikation geübt ist man im zweiten Lockdown aber trotzdem nicht. Denn auch wenn die Politik ähnliche Reglementierungen schafft, ist für die Menschen beziehungsweise Konsumenten doch alles anders – das stellte zumindest das Team vom deutschen Rheingold Institut fest.
In einem Webinar sprachen Managing Partner Stephan Grünewald, Sebastian Buggert, Mitglied der Geschäftsführung und CIO, mit Patricia Sauerbrey Colton vom Rheingold-Partner in den USA über die »Coronakorrosion« und was der zweite Lockdown für Konsum und Marken bedeutet. Die Menschen befänden sich dem Empfinden nach in einer Zwischenwelt, zwischen einem »Prozess der Trauer«, dass Corona doch nicht so schnell weicht, vermischt mit der Hoffnung, die der kürzlich verkündete Impfstoff befeuere, meinte Grünewald. Viele Maßnahmen würden als inkonsistent erlebt werden, eine Gereiztheit mache sich breit, hinzu komme ein Gewissensdruck vonseiten der Politik und Medien, dass die Bevölkerung zu unvorsichtig sei. »Ein kommunikativer Fehler wäre für Marken nun, zu stark zu moralisieren«, erklärte er. »Wir brauchen ein kollektives Keimen der Ermutigung.«
Die Menschen suchten nach Sinn und Relevanz, und genau hier könnten Marken Impulse geben. Zudem könnten Marken schon mit Kleinigkeiten stabilisierend wirken, »beispielsweise wenn es an der Tür klopft und wir eine Paketlieferung bekommen. Wir sind dankbar, wenn Markenunternehmen mit uns in Kontakt treten.« Eine »Sinnlichkeitszufuhr« suchten Menschen unter diesen Umständen nun auch verstärkt im Einkaufen, fügt Grünewald hinzu.