Vor mittlerweile mehr einem Jahr wurde die Luxus-Hochzeit erstmals publik: LVMH, Dach über High End-Labels wie Louis Vuitton, Dior oder Fendi, fügt dem Familienschmuck mit Tiffany ein neues Juwel hinzu. Kurz bevor das Geschäft aber endgültig in warmen Tüchern sein sollte, startete im Sommer eine veritable Schlammschlacht, in der sich die beiden Traditionsunternehmen mit gegenseitigen Vorwürfen und Klagen bombardierten. Hintergrund war wohl die Befürchtung der Franzosen, mit Zitronen statt mit Diamanten gehandelt zu haben. Denn in einer weiteren protektionistischen Aktion hatte Noch-Präsident Trum verkünden lassen, Zölle auf etliche europäische Güter einführen zu wollen. Auch hatte man in Paris ausreichend Zeit gehabt, die aktuelle wirtschaftliche Situation von Tiffany’s zu prüfen: »Die Zahlen des ersten Halbjahres sind sehr enttäuschend und wesentlich unter denen von vergleichbaren Marken der LVMH-Gruppe in diesem Zeitraum. Die notwendigen Bedingungen für den Abschluss des Kaufes von Tiffany sind nicht gegeben.«
Ein paar Monate später, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus: Die coronabedingte Nervosität dürfte sich gelegt haben und Teile des Vertrages wurden neu verhandelt.
Analysten gehen davon aus, das LVMH Tiffany nun genau unter die Lupe nehmen wird: Vom Filialnetz bis hin zu Online- und Markenstrategien. Wahrscheinlich wird man zukünftig besonders auf eine junge Käuferschicht in China setzen. Bernard Arnault zeigt sich jedenfalls optimistisch, dass Tiffany sein Wachstum beschleunigen werde: »Tiffany ist eine ikonische Marke und ein unverzichtbares Symbol des weltweiten Schmucksektors.«