Der Premium-Deal scheint endgültig geplatzt zu sein. Mittlerweile liefern sich LVMH und Tiffany’s vor Gericht und über die Medien einen wenig luxuriösen Schlagabtausch.
Geplant war eine Luxus-Ehe, die im Himmel geschlossen wird, nun kommen Rosenkrieg und Scheidung, noch ehe die Trauung erfolgt ist. LVMH hatte ursprünglich im November angekündigt, Tiffany & Co kaufen zu wollen. Ein Deal, der von den Aktionären des Schmuckherstellers mit großer Begeisterung abgesegnet wurde. Am 24. August wurde die Deadline für den Vertragsabschluss bis zum 24. November verlängert – kartellrechtliche Zustimmungen seien noch ausständig.
Nachdem der Deal mittlerweile wohl endgültig geplatzt ist, klagte Tiffany’s LVMH, nun bereitet LVMH die Gegenklage vor. Der Pariser Luxus-Konzern wirft der amerikanischen Schmuck-Ikone Unehrlichkeit vor, ihrer Klage fehle zudem jede Grundlage. Tiffany’s und Co. hatten Anfang September Klage eingereicht, nachdem die Louis Vuitton-Mutter angekündigt hatte, die 16-Milliarden-Dollar-Übernahme nicht weiter verfolgen zu wollen.
In einem offiziellen Statement von LVMH heißt es, die von langer Hand vorbereitete Aktion von Tiffany’s erfolge völlig grundlos, sei auf irreführende Art und Weise an die Aktionäre kommuniziert worden und sei diffamierend. Das zeige, wie unehrlich Tiffany’s mit LVMH umgegangen sei. LMVH, unter dessen Dach sich Hochkaräter wie Dior, Givenchy, Marc Jacobs und Fendi versammeln, kündigte an, sich “vehement verteidigen” zu wollen.