Friseure ab 1. März - der Handel erst eine Woche später: Gegen diese Ungleichstellung wollen namhafte Modeunternehmen den Freistaaat Bayern klagen.
„Wir unterstützen die Öffnung der Friseur-Geschäfte und das Handeln der Regierung zur Rettung von Existenzen. Das fordern wir aber zwingend sofort auch für den Einzelhandel, dort wo Sicherheitsabstände und Hygienekonzepte eingehalten werden können. Wir benötigen wirtschaftliche Perspektiven, Testkonzepte und eine andere Möglichkeit als einen nicht endenden Lockdown.“ Mit diesem Appell wendeten sich die beiden Riani-Geschäftsführerinnen Martina und Mona Buckenmeier in der vergangenen Woche an die Politik und kündigten eine Klage an. Das erfolgreiche Mutter-Tochter-Gespann traf die richtigen Worte: innerhalb kürzester Zeit schlossen sich mehr als 100 Händler und Unternehmen aus der Mode-Industrie der Initiative ‚Handeln für den Handel‘ an. Auslöser hierfür war der neueste Beschluss der deutschen Bundesregierung über eine weitere Verlängerung des Lockdowns für den Einzelhandel und zur Öffnung von körpernahen Betrieben wie Friseuren. Konkret fordert die Initiative, die z. B. von Marc Cain, Raffaello Rossi, Kennel & Schmenger, Bugatti, Seidensticker oder der Beraterfirma Hachmeister + Partner unterstützt wird, die Gleichstellung von Handel und Friseurbetrieben - soll heißen: eine Öffnung für beide Branchen am 1. März.
Auch der Handelsverband Bayern will eine Klage einbringen. HDE-Sprecher Bernd Ohlmann: „Der Handelsverband wird diese abstrusen Regelungen gerichtlich überprüfen lassen“, und Ohlmann ruft auch seine Mitglieder auf, zu klagen. „Wir wollen keine Extrawurst, sondern nur Chancengleichheit.“