Warum 2G-Kontrollen im Handel auch Kundenbindung bedeuten können.
Seit ein paar Tagen ist die 2G-Kontrolle im nicht lebensnotwendigen Handel Realität. Der Handel leistet damit einen wichtigen Beitrag, die Pandemie unter Kontrolle zu halten, auch wenn das angesichts Omikron immer schwieriger werden dürfte.
Und nach dem Motto »wir machen alles, wenn wir offenhalten dürfen« haben sich die Non-Food-Händler ihrem Schicksal ergeben. Manche höchst professionell mit schwarz gekleideten Securities vor den Eingangstüren (zum Beispiel bei Zara), wobei die Burschen nicht immer den Fokus auf Kundenfreundlichkeit haben. Das ist nämlich jetzt genau der Spagat, den es zu bewältigen gilt und der freundlichen Unternehmerinnen am Land besser gelingen wird als frustrierten, schlecht bezahlten und von rotzigen Kunden genervten Mitarbeitenden in der Großstadt. Wenn man allein im Laden steht, die Kasse und die Ware zu bewachen hat, dann ist wahrscheinlich nichts anderes möglich, als den 2G-Nachweis erst beim Bezahlvorgang zu kontrollieren. Und den Kunden, der ihn nicht erbringen kann, ohne Umsatz wegzuschicken. Genau in dieser heiklen Frage könnten Einkaufszentren-Betreiber und auch organisierte Einkaufsstraßen die ganz kleinen unterstützen. Denn der Vorteil der zentralen 2G-Einlass-Kontrolle liegt darin, dass zwischen den Mitarbeitenden bei der Rezeption oder dem zentralen Service-Point und dem zu Kontrollierenden kein Kaufabhängigkeitsverhältnis besteht. Und je weniger die Mitarbeitende, die allein im Geschäft steht, selbst kontrollieren muss, desto besser für sie und ihre eigentlichen Aufgaben, nämlich vielleicht den Kunden zu beraten. Wie immer, macht natürlich der Ton die Musik. Ein schroffes »ich brauch Ihren 2G-Nachweis“ klingt anders in den Ohren der Kunden als ein »Wie darf ich Ihnen helfen? Sie möchten sich umsehen, aber natürlich, bitte sind Sie so nett, und zeigen mir vorher Ihren 2G-Nachweis«, gerne gehört in einer Palmers Filiale im Donauzentrum. Hingegen brauchen reine Zutrittskontrolleure wie die Zara-Burschen noch ein bisschen Nachschulung in Sachen Kundenorientierung. Wenn die »Green Check App« gerade spinnt, weil sie vom Handy-Empfang abhängt (und der ist nicht überall gut), dann ist Humor gefragt und nicht „Sans net so ungeduldig, des dauert halt.«
Glücklich daher all jene, deren Mitarbeitende die 2-G-Kontrolle charmant und mit einem Lächeln in das Beratungsgespräch integrieren. Da kommt auch oft ein Lächeln zurück.