Für Klaus Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter Bugatti Holding Brinkmann, steht die Relevanz von Düsseldorf als Modestandort außer Frage. Lediglich an einer Bühne für junge Unternehmen mangle es.
Vor den Fashion Days Ende Januar hatte Klaus Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter der Bugatti Holding Brinkmann, gehofft, die Geschäfte würden bis spätestens 1. März wieder offen sein. Ein Lockdown bis Ostern war ihm als unvorstellbares Szenario erschienen. Jetzt, auf den Fashion Days in Düsseldorf ist er trotz dürftiger Handelsfrequenz in der Halle 29 voller Tatendrang. Von der Pandemie sind seine Marken jetzt noch sehr unterschiedlich betroffen. »Am schnellsten hat sich Wilvorst erholt, da es viele Anlässe nachzuholen gilt«, sagt Brinkman. »Für die nächste Zeit sind alle Locations ausgebucht.« Bei Bugatti verkaufe sich legere Mode gut, die größten Fragezeichen seien der 50-prozentige Export-Anteil und die Performance in Italien. Am schwersten tute sich Dressler, doch man sei, so Brinkmann »davon überzeugt, dass angezogene Mode wieder kommen wird«: »Das ist eine kulturelle Frage, wir müssen die Werte hochhalten, sonst machen wir gesellschaftlich einen großen Fehler!« Immerhin seien Sakkos und Anzüge Umsatz- und Renditebringer. »Es darf nicht okay sein, mit der Bermuda und Flip-Flops zum eleganten Italiener zu gehen.«
Die Brinkmann-Gruppe hat die Pandemie jedenfalls dazu genutzt, alle Firmen auf den Kopf und auf eine neue Basis zu stellen. Man hat sich sehr genau überlegt, welche Segmente für welche Marken wichtig sind und Randprodukte weggelassen. Alle Kollektionen sind schmaler geworden. Große Freude macht dem Unternehmer nach wie vor die Reitsportmarke Pikeur. Die Umsätze seien in der Pandemie »durch die Decke gegangen« und würden das hohe Niveau halten.
Im Gegensatz zu anderen Herstellern glaubt Brinkmann an den Messestandort Düsseldorf mehr denn je: »Hier haben die großen Marken ihre Showrooms. Wir müssen die DFD jetzt mit einer Plattform für kleinere und innovative Anbieter, auch für Start-ups ergänzen. Dann bin ich überzeugt, dass die Händler wiederkommen.« Den Klagen über mangelnde Frequenz kann Brinkmann nichts abgewinnen: »Es war doch klar, dass man für diese Saison mit den Kunden Termine vereinbaren muss.«