Die jüngste Halbjahresbilanz fiel für Wolford abermals desaströs aus. Das Eigenkapital ist zur Gänze aufgebraucht, abermals hilft der Haupteigentümer nur mit Krediten aus. Nun wird eine Kapitalerhöhung angestrebt.
Wie berichtet konnte der Vorarlberger Wäschekonzern Wolford seine Umsätze im ersten Halbjahr zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 % auf 54,3 Mio. € steigern. Gleichzeitig explodierte aber der EBIT-Verlust auf - 16,9 Mio. €. Wolford machte dafür in erster Linie die gestiegenen Preise für Stoffe, Papier, Energie und Logistik verantwortlich. Auch die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurde deshalb nach unten revidiert. Das Unternehmen könne »mit keiner Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBIT) für das Gesamtjahr rechnen«, heißt es nun.
Zur Erinnerung:
Im Vorjahr hatte der seit vielen Jahren mit roten Zahlen kämpfende Wäschekonzern ein negatives EBIT in Höhe von - 5,26 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern lag bei - 12,33 Mio. €.
Negatives Eigenkapital
Hatte sich die Eigenkapitalquote von 2020 auf 2021 nahezu halbiert, wird in der aktuellen Halbjahresbilanz sogar ein deutlich negatives Eigenkapital von – 5,5 Mio. € ausgewiesen (Eigenkapitalquote: - 4,3 %). Der Haupteigentümer, die Fosun Fashion Group, sprang Wolford zwar mit weiteren Gesellschafterdarlehen in Höhe von 9,5 Mio. € zur Seite, lässt sich diese jedoch mit 12 % p.a. verzinsen.
Kapitalerhöhung
Aus diesem Grund hat Wolford nun bekannt gegeben, mit einer Kapitalerhöhung zu starten, um der Gesellschaft zusätzliche Eigenmittel zuzuführen. Die Kapitalerhöhung solle spätestens im 1. Quartal 2023 abgeschlossen sein, so Wolford.
Gleichzeitig stehe das Unternehmen »in engem Austausch mit Kreditinstituten für weitere Finanzierungen«, hieß es bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Generell war das Vorstandsduo sehr darum bemüht, ein optimistisches Zukunftsbild zu zeichnen: Der Trend stimme, man sei zuversichtlich, den Vorjahresumsatz heuer deutlich zu übertreffen.