Kahlschlag: Burberrry baut 500 Stellen ab
Kahlschlag

Burberrry baut 500 Stellen ab

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Das britische Luxus-Label ist das nächste Corona-Opfer. Ein massiver Stellenabbau soll Einsparungen von 55 Millionen Pfund Sterling bringen.

Der Handelslockdown, aber auch die eingeschränkte Reisetätigkeit trafen Burberry schwer: Die Verkaufszahlen sanken in den vergangenen drei Monaten um 48 Prozent, in Europa und dem Mittleren Osten sogar bis 75 Prozent. Besonders am Heimatmarkt UK waren die Auswirkungen heftig, da hier die Touristen ausblieben und die Läden besonders lange geschlossen blieben.

45 Millionen Einsparung

In Großbritannien, wo Burberry 3.500 Menschen beschäftigt, werden 150 Büro-Arbeitsplätze gestrichen. Die Stellen in der Produktion und am POS seien, so ein Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian, hingegen sicher. Außerhalb Großbritanniens würden keine Geschäfte geschlossen, allerdings wolle man dort die Effektivität steigern – also weniger Mitarbeiter in den Läden, mehr Homeoffice für das administrative Personal. Zusätzlich zu bereits angekündigten Kostenrektionen von 140 Millionen Pfund Sterling wolle man so 55 Millionen Pfund Sterling einsparen. Die 500 Jobs, die nun wegrationalisiert werden sollen, entsprechen 5 Prozent des gesamten Personalstandes. Das britische Luxus-Label, das weltbekannt ist für seinen ikonischen Trenchcoat, hatte zuvor bereits seine Gewinnausschüttung an die Anleger abgesagt. 2019 hatten diese noch 120 Millionen Pfund erhalten. Nun braucht das Unternehmen eine Finanzspritze der britischen Regierung in Höhe von 300 Millionen Pfund.

Laut CEO Julie Brown beobachte man die 13 Stores in Hong Kong. Dort seien die Umsätze von acht auf drei Prozent herunter gekracht, was wiederum eine Folge von Corona und den pro-demokratischen Protesten sei. Man wolle einige der ausländischen Büros schließen, da man, so Brown, festgestellt hätte, dass das Personal genauso gut von Zuhause aus arbeiten könne: »Etwas Gutes, das Covid gebracht hat, sind die neuen Arten, wie wir arbeiten.«

Burberry will sich nun auf Marketing-Aktivitäten wie Pop-up-Stores, digitale Kampagnen, Events und verbesserte Gestaltung des POS konzentrieren. »Wir schärfen unseren Fokus auf das Produkt und werden organisatorische Veränderungen vornehmen, um flexibler agieren zu können«, erklärte dazu CEO Marco Gobetti. Strukturelle Einsparungen wolle man reinvestieren um die Luxus-Position des Unternehmens zu stärken. Die größte Hoffnung setzt man aber auf das Durchstarten des Tourismus, obwohl man damit rechne, dass das wohl noch eine Weile dauern werde. Der Tourismus sei ein signifikanter Treiber des Luxus-Geschäfts: »Das Absacken der Nachfrage im Luxus-Segment wegen Covid-19 hatte gigantische Auswirkungen auf die Verkaufszahlen und wir gehen davon aus, dass es eine Zeit dauern wird, ehe wir mit der Wiederaufnahme der Reisetätigkeit das Vor-Krisen-Level erreichen.«

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