Die Zara-Mutter Inditex hat in der Coronapandemie ein Umsatzminus von 28 % verbucht. Der Gewinn brach stärker ein als erwartet, das Nettoergebnis liegt aber immer noch über der Milliarden-Schwelle.
Beim spanischen Branchenprimus Inditex (Zara, Massimo Dutti, Bershka u. a.) sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (per 31. Jänner) die Umsätze um 28 % auf 20,4 Mrd. € abgestürzt. Aufgrund der Lockdowns stiegen die Online-Umsätze um 77 % auf 6,6 Mrd. € – der E-Commerce-Anteil stieg somit auf ein knappes Drittel. Inditex geht davon aus, dass die Online-Verkäufe in diesem Jahr weiter anziehen werden.
Nicht nur aufgrund dieser Entwicklung wird die Strategie, kleinere Stores zugunsten größerer zu schließen, weiter vorangetrieben. So standen im abgelaufenen Geschäftsjahr nur 111 Neueröffnungen 751 Geschäftsschließungen gegenüber. Die Zahl der Filialen sank damit deutlich auf 6.829. Auch in Österreich gab es mehrere Schließungen, etwa von Massimo Dutti am Salzburger Kranzlmarkt oder zuletzt von Zara in der Grazer Innenstadt.
Neues Jahr beginnt mit zweiter Lockdown-Welle
Wegen der zweiten Corona-Welle waren zum Ablauf des Geschäftsjahres am 31. Januar knapp ein Drittel der Geschäfte weltweit geschlossen gewesen – auch jene in Österreich. Im Februar waren noch immer 21 % der Filialen zu, die Umsätze gingen deshalb im ersten Monat des neuen Geschäftsjahres um 15 % zurück. Der Konzern geht derzeit davon aus, bis zum 12. April alle Geschäfte wieder öffnen zu können.
Ergebnis bricht um 70 % ein
Ergebnisseitig musste Inditex noch deutlichere Einbußen hinnehmen als beim Umsatz. Obwohl die operativen Aufwendungen um immerhin 17 % gesenkt werden konnten, brach das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um fast 70 % auf 1,5 Mrd. € ein. Es fiel damit noch schlechter aus als von Analysten befürchtet. Unter dem Strich reduzierte sich der Gewinn ebenfalls um fast 70 % auf 1,1 Mrd. €. »Inditex ist aus diesem herausfordernden Jahr noch stärker herausgegangen«, resümiert Executive Chairman Pablo Isla.
Anleger sollen in diesem Jahr trotzdem eine doppelt so hohe Dividende als im Vorjahr erhalten. Denn schon damals war die Ausschüttung als Vorsichtsmaßnahme wegen der beginnenden Corona-Krise gekürzt worden.