Im ÖTZ-Interview sprach Sandra Abt über ihr Label, das seit 10 Jahren besteht sowie ihre Ausflüge in die Mode.
Alpenherz feiert dieses Jahr im August das zehnjährige Bestehen. Und wir haben uns natürlich ganz andere Rahmenbedingungen hierfür erhofft. Die letzten eineinhalb Jahre waren eine wirklich schwere Zeit für die Tracht – und dies wird auch noch eine Zeit lang andauern, bis eben wieder verschiedene größere Trachtenveranstaltungen bis hin zum Oktoberfest möglich sein werden. Ganz zu Beginn des ersten Lockdowns haben wir unsere Produktionen tatsächlich umgestellt auf das Thema Masken. Hier waren wir mit einem hochzertifizierten Produkt auch recht erfolgreich und haben sogar Apotheken beliefert. Spätestens ab der Einführung der FFP2-Masken war dies jedoch auch kein Geschäftsmodell mehr. Grundsätzlich haben wir aber die ganze Zeit durchgearbeitet und auch nach wie vor gleich große Kollektionen designt wie vorher, um unseren Händlern ein möglichst breites Spektrum zu bieten und die Produktlücken zu füllen, mit denen sie sich aktuell konfrontiert sehen. Natürlich hat es ein geringeres Auftragsvolumen nach sich gezogen, da der Absatz beim Händler aktuell nicht vergleichbar ist mit dem in der Vergangenheit. Trotz allem haben wir uns über unsere Diversifizierung in der Sortimentspalette weiterhin sehr gut am Markt positioniert.
Wofür steht die Kollektion? Was sind die Besonderheiten?
Die Kollektion für das Sommer 2022 beinhaltet viele bunte Farben, Muster und Drucke. Sie soll Lebensfreude wecken und steht für einen lebensbejahenden Neubeginn. Nach so langer Zeit des Verzichtens und sich Einschränkens soll im Frühjahr 2022 eine neue Ära beginnen. Wir haben dazu viele Stoffe designt, die das florale Thema transportieren. Und eine Capsule-Linie unter dem Namen »La Dolce Vita« präsentiert. Auch bei den Schnitten und Materialien haben wir darauf geachtet, dass die Kollektion leicht tragbar ist und zu verschiedensten Anlässen funktioniert, jedoch immer die für uns typische Handschrift und Strahlkraft besitzt. Alpenherz wird sich weiter differenzieren. Während wir bis Anfang 2020 noch unter »Alpenherz Trachtenmanufaktur« fungiert haben, heißen wir seit 2021 »Alpenherz Tracht und Fashion«, weil dies inzwischen vielmehr unserer Produktpalette entspricht.
Wie sehr gehen Sie in Richtung Mode?
Wir tasten uns jetzt seit 4 Kollektionen immer weiter Richtung alpiner Fashion vor – und das auch sehr erfolgreich. Während den letzten drei Saisonen unter Corona-Bedingungen war dies auch genau der richtige Weg und hat uns in unserem Tun bestärkt bzw. hat es uns regelrecht in diese Richtung geboostet. Wir sind einerseits zwar riesige Trachten-Fans, aber können unsere Kreativität im Design nun natürlich nochmal verstärkt ausleben, indem wir die Modelinie weiter ausbauen. Dies bereitet uns natürlich auch viel Spaß und wird von unseren Händlern auch sehr gut angenommen. Unsere Mode ist einerseits sehr modern, trotzdem angezogen und wird von unseren Kunden insofern sehr geschätzt, weil sie so wandelbar ist. Wir haben Kleider in der Kollektion, die man mit Sneakers ins Büro anzieht oder aber mit hohen Schuhen und der passenden Tasche als Hochzeitsgast trägt.