Im Juli 2019 hatten Kathrin und Sebastian Proft den Trachtenhersteller übernommen. Nun musste Insolvenz angemeldet werden.
Die H.Moser Bekleidung GesmbH aus Salzburg hat am 29. April einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Der Geschäftsbetrieb läuft normal weiter und die Geschäftsführung plant einen Abschluss der Sanierung innerhalb der kürzest möglichen Zeit von drei Monaten. Dies gaben Kathrin und Sebastian Proft nun in einer Aussendung bekannt. Von der Insolvenz sind 34 Beschäftigte und rund 30 Gläubiger betroffen. Die H.Moser Bekleidung GmbH bietet den Gläubigern eine 30-prozentige Quote innerhalb von zwei Jahren an.
Mit großem Enthusiasmus startete die Familie Proft 2019 den Einstieg in die Trachtenerzeugung. Durch die Corona Maßnahmen der deutschen und österreichischen Regierungen, die anhaltenden Geschäftsschließungen und das Verbot der Feier von privaten und gesellschaftlichen Anlässen seien die geplanten Umsätze aber nicht zu erreichen gewesen. Zusätzlich zu den im Jahr 2019 definierten Maßnahmen sei es nun unumgänglich, die Kostenbasis zu verringern und Altlasten abzubauen.
Das Ehepaar Proft bleibt optimistisch: Man ist überzeugt, dass das Unternehmen nach Abschluss der Sanierung zukunftsfähig aufgestellt sei. Die Modernisierung der Kollektion, einhergehend mit einem verstärkten Fokus auf natürlichen und nachhaltigen Materialien, ist beim Fachhandel und insbesondere auch vom Endkunden in den letzten Saisons stark honoriert worden. Das Unternehmen werde diesen Weg konsequent weiter gehen. Kathrin Proft: »Die Auslieferung der Frühjahrskollektion ist abgeschlossen und die Produktion der Herbstkollektion ist vollständig im Zeitplan angelaufen. Zum ersten Mal liefert H.Moser die Kollektion in Monatsprogrammen, eine Neuerung, die von den Kunden sehr positiv aufgenommen wurde. Das erste Monatsprogramm Juni ist in wenigen Wochen bereit zur Auslieferung. Die Designabteilung des Unternehmens ist mit Hochdruck an der Erstellung der Frühjahrskollektion 2022, die ab Juli in den Schauräumen in München und Salzburg sowie auf Messen dem Fachpublikum präsentiert wird.«
Die drei Detailgeschäfte des unabhängigen Unternehmens Moser Trachten in Salzburg und Eugendorf sind von der Sanierung nicht betroffen.