Ahlers verliert mehr als ein Viertel des Umsatzes, Konzernergebnis tiefrot

Für die Ahlers-Gruppe stellt 2020 »das schlechte Jahr in der Firmengeschichte« dar, sagte Vorstandsvorsitzende Stella Ahlers nun bei der Präsentation der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019/20. Der Konzernumsatz sank  55,4 Mio. Euro bzw. 26,8 % auf 151,6 Mio. Euro, hauptsächlich verursacht durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Corona-bedingte Umsatzrückgang betrug 23,8 % und lag damit im Rahmen des Markttrends in Deutschland (-22 %). Einen Umsatzrückgang von 8,4 Mio. Euro resultieren aus der Einstellung von Jupiter-Jacken sowie dem Aus der mit Pierre Cardin- und Pioneer-Damenhosen. Im Heimmarkt Deutschland sanken die Umsätze »nur« um 22, 3 %, wohingegen man in Westeuropa 28, 2 % und in Osteuropa gar 37, 4 % verlor. Dem gegenüber standen Effizienzmaßnahmen und kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen, die zu deutlich gesunkenen betrieblichen Aufwendungen führten. Sowohl die Effizienzprogramme des Vorjahres, die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung als auch die Corona-bedingt niedrigeren Umsätze führten im Berichtsjahr zu deutlich geringeren betrieblichen Aufwendungen. Der Personalaufwand fiel von 46,9 Mio. Euro um 18,1 % auf 38,4 Mio. Euro vor allem durch die im Vorjahr eingeleitete Beendigung von Aktivitäten, kurzfristig durchgeführte Umstrukturierungen in der Verwaltung in Herford, die Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie die Schließung unseres polnischen Produktionswerks. Noch stärker gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 18,9 % von 50,7 Mio. Euro auf 41,1 Mio. Euro zurück. Das Konzernergebnis fiel auf minus 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: minus 3,7 Mio. Euro). Die Netto-Verschuldung stieg von 12,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 33,3 Mio. Euro. Beim Ebit verzeichnet das Unternehmen ein Minus von 12,4 %. Mit dem umfangreichsten strategischen Performance-Programm der Unternehmensgeschichte will Stella Ahlers nun beherzt gegensteuern. Das Gesamtprojekt zielt auf die Stärkung der Marktpositionierung sowie die Optimierung der betriebswirtschaftlichen Leistungsprozesse ab. Unter dem Titel »New Tomorrow« soll die strategische Ausrichtung det Marken individuell neu justiert werden, um die Markenaussage, die Kundenorientierung und -ansprache sowie die Vertriebskanäle zu optimieren. Ein wesentlicher Baustein der Strategie sei der professionelle Ausbau des E-Commerce-Geschäfts und eine aus den Marken gesteuerte innovative Kommunikation.