Der heimische Faserhersteller Lenzing zeigte im ersten Halbjahr 2021 eine starke Performance. Aufgrund der hohen Nachfrage für nachhaltige Fasern konnten auch höhere Preise durchgesetzt werden.
Der heimische Faserkonzern Lenzing hat im ersten Halbjahr 2021 von einer guten Preisentwicklung bei Viskose und einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil-und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche profitiert. Die Umsatzerlöse stiegen kräftig um mehr als ein Viertel (27,5 %) auf 1,03 Mrd. €. Unter dem Strich machte Lenzing einen Gewinn von 96,1 Mio. €, nach einem Verlust von 14,4 Mio. € im ersten Halbjahr 2020. Der zunehmende Optimismus in der Textil- und Bekleidungsindustrie und die anhaltende Erholung im Einzelhandel sorgten insbesondere zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres für einen starken Anstieg der Nachfrage und Preise am globalen Fasermarkt, teilt das Unternehmen mit.
Starkes operatives Ergebnis
So hat sich das Betriebsergebnis EBITDA im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und liegt nun bei 217,8 Mio. €. Der Brutto-Cashflow hat sich 199,5 Mio. € mehr als verdreifacht. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Lenzing nun ein EBITDA von mindestens 360 Mio. €. Damit wäre das Ergebnis besser als im Vorkrisenjahr 2019. Damals hatte es 326,9 Mio. € betragen.
Auch strategische Großprojekte sind weiterhin voll auf Kurs: Der Produktionsstart des Lyocellwerks in Thailand wird im vierten Quartal 2021 erfolgen und auch die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien schreitet trotz COVID-19 weiterhin planmäßig voran. Auch die strategische Kooperationsvereinbarung mit Södra im Bereich Textilrecycling wurde gestartet. Darüber hinaus sollen 200 Mio. in bestehende asiatische Standorte investiert werden, um so die gruppenweite CO2-Neutralität umzusetzen.
Klima-Vorreiter
Das gute Ergebnis ist primär eine Folge der Viskosepreise, die wegen der verstärkten Nachfrage gestiegen waren. Der Fokus auf holzbasierte Spezialfasern wie jene der Lenzing-Marken wirkte sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus: Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich in der Berichtsperiode auf 72,8 %.
»Lenzing verzeichnete ein starkes erstes Halbjahr. Die Nachfrage nach unseren nachhaltig erzeugten Spezialfasern entwickelte sich erneut sehr positiv«, so Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky. »Strategisch bleiben wir voll auf Kurs: Das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte schreitet planmäßig voran und wir gehen unverändert davon aus, die neue Lyocellanlage in Thailand im vierten Quartal in Betrieb zu nehmen. Die Kooperation mit Södra und unsere erheblichen Investitionen an den bestehenden Standorten sind weitere Meilensteine hin zu einer CO2-freien Zukunft. Mit unseren Klimazielen sind wir absoluter Vorreiter in der produzierenden Industrie und speziell in der Faserbranche.«