Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde. Immer mehr Multis setzen daher auf offensive Sustainability-Programme. Nun gibt es heftige Vorwürfe von Umweltschutzorganisationen.
Wie aktuelle Studien zeigen, betreiben viele der bekannten Hersteller und Händler sogenanntes Greenwashing – was als nachhaltig angepriesen wird, trägt nur ein medienwirksames grünes Mäntelchen. Im konkreten Fall geht es um den Einsatz von recycelten Plastikflaschen, die sich als ebenso schädlich für die Umwelt herausstellen.
Die britische Anti-Plastik-Organisation City to Sea zeigt auch, dass Polyester aus Recycling-Produktion nicht mehr wiederaufbereitet werden kann. Zudem verhindert die Praxis nicht, dass sich Mikroplastik in den Ozeanen verbreitet und der Herstellungsprozess immer noch für ein hohes Maß an Umweltverschmutzung sorgt.
Für die Umweltschützer ist Polyester aus dem Meer daher eine Mogelpackung: »Mit ihren grünen Marketingstrategien setzen die Marken auf recycelte Flaschen und lenken so von der Tatsache ab, dass sie für die Herstellung von Fasern schon an sich von Erdöl abhängig sind«, so George Harding-Rolls von der Changing Markets Foundation. »Wenn Modemarken es ernst damit meinen, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, dann sollten sie mit dieser Charade rund um das Downcycling von Plastikflaschen aufhören und sich stattdessen darauf konzentrieren, die Abhängigkeit von Erdöl und Überproduktionen zu reduzieren.«
Laut der Studie seien 59 Prozent der Behauptungen der 50 Retailer, die man untersucht hatte, unhaltbar oder potenziell irreführend für die Kunden.