Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel bei der WKOE
Die von SPÖ, FPÖ und den Grünen kürzlich getroffene Entscheidung, Arbeiter und Angestellte anzugleichen, hat massive Folgen für den Handel in Österreich.
Trotz geschlagener Wahl lohnt sich noch ein kurzer Blick in die Zeit vor dem Urnengang: In der letzten Sitzung des Nationalrats fassten die Parlamentsparten im freien Spiel der Kräfte Beschlüsse, die Kosten etwa einer halben Milliarde Euro verursachen werden. Eine dieser »teuren« Entscheidungen, die SPÖ, FPÖ und Grüne am 12. Oktober herbeigeführt haben, war die gesetzliche Angleichung von Arbeitern und Angestellten. »Das ist ein Schnellschuss auf Kosten der Betriebe, der trotz eindringlicher Warnung aus der Wirtschaft abgefeuert wurde und nach hinten losgehen wird«, kritisiert Peter Buchmüller (Bild), Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der österreichischen Handel, der etwa 150.000 Arbeiter beschäftigt, müsse auch deshalb mit negativen Auswirkungen rechnen, weil die Kündigungsbestimmungen für geringfügig beschäftigte Angestellte geändert wurden, so Buchmüller weiter. Denn hier sei der Handel, der viele Samstagskräfte beschäftigt, massiv betroffen.
Buchmüller befürchtet Jobeinbußen und eine Verlagerung zu mehr Leiharbeit. Ärgerlich sei es ferner, dass über ein Kernthema der Sozialpartner entschieden wurde, ohne Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzubinden. Letztere Gruppe befindet sich ob des Beschlusses in Feierlaune: Arbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske sprach von »richtigen und wichtigen« Entscheidung. Für GPA-Chef Wolfgang Katzian war die letzte Sitzung des Nationalrats »ein guter Tag für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer«.