Die Gläubiger verschaffen dem DOB-Hersteller Luft bis Ende 2023. Doch 200 weitere Arbeitsplätze werden gestrichen.
Mit einer vorübergehenden Teilstundung ihrer Forderungen verschaffen die Gläubiger dem angeschlagenen deutschen Modehersteller Gerry Weber Luft. Sie hätten dem Konzept zur Bewältigung der Folgen der Coronakrise mit überragender Mehrheit zugestimmt, teilte Gerry Weber am Dienstag mit. Damit stundeten sie dem Unternehmen im Kern 35 % ihrer Forderungen bis zum 31. Dezember 2023, die ihnen dann nachgezahlt werden sollen.
Die Corona-bedingten Geschäftsschließungen haben bei Gerry Weber » zu einem unwiederbringlichen Umsatzausfall von deutlich mehr als 100 Mio. Euro geführt«, teilt das Unternehmen mit. Der seit langem mit wirtschaftlichen Problemen kämpfende Modehersteller hatte erst zum Jahreswechsel das im April 2019 eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinter sich gelassen. Im Zuge der Sanierungsbemühungen waren rund 150 der vormals 350 Filialen geschlossen, sondern auch bereits rund 1.000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Nun muss die Modegruppe mehr als 200 weitere der zuletzt noch rund 3.000 Arbeitsplätze kappen. Dazu seien mit den Arbeitnehmervertretern Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen vereinbart worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Eigentümer von Gerry Weber leisteten ebenfalls erhebliche Beiträge, etwa durch die Aufstockung der Betriebsmittel.