Fasermarkt: Lenzing erwartet Geschäft wie vor...
Fasermarkt

Lenzing erwartet Geschäft wie vor der Krise

Lenzing

Der Optimismus in der Textil- und Bekleidungsindustrie wächst. Faserhersteller Lenzing spürt stark steigende Nachfrage und kurbelt die Investitionen in Nachhaltigkeitsinitiativen weiter an.

Das erste Quartal 2021 ist für den Faserhersteller Lenzing gut gelaufen. Dank Fortschritten beim Impfen und der Erholung des Einzelhandels sei auch die Textil-und Bekleidungsindustrie zunehmend optimistisch. Das habe zu stark steigender Nachfrage und Preisen am globalen Fasermarkt geführt, teilte das Unternehmen mit. Das erste Quartal brachte Lenzing deutlich mehr Umsatz und Gewinn, das operative Ergebnis 2021 werde »zumindest auf Vorkrisenniveau« liegen.


Der Umsatz stieg im 1. Quartal um 4,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 489,3 Mio. €. Dabei haben sich vor allem höhere Viskosepreise wegen einer stark erhöhten Nachfrage aus China ausgewirkt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 36,8 % auf 94,5 Mio. €, das Periodenergebnis um 69 % auf 29,9 Mio. €. 2019, im letzten Jahr vor der Krise, hatte es allerdings im ersten Quartal noch einen Periodengewinn von 42,8 Mio. € gegeben.

Lenzing geht von einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche aus. Dieser Trend dürfte sich, nicht zuletzt auch aufgrund diverser Gesetzesinitiativen, auch nach der COVID-19-Pandemie ungebremst fortsetzen, heißt es in der Aussendung des Unternehmens.

Expansionsprojekte

Die Umsetzung des Zellstoffprojekts in Brasilien sei im Plan, das Werk soll im 1. Halbjahr 2022 in Betrieb gehen, die neue Lyocell-Anlage in Thailand soll im 4. Quartal 2021 in Betrieb gehen, kündigte CEO Stefan Doboczky an. Darüber hinaus will die Lenzing-Gruppe mehr als 200 Mio. € in ihre Produktionsstandorte in Purwakarta (Indonesien) und Nanjing (China) investieren. Damit sollen bestehende Kapazitäten für Standardviskose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umgewandelt werden. In China werde damit der erste Produktionsstandort für holzbasierte Cellulosefasern geschaffen, der vollständig auf Kohle als Energiequelle verzichtet.

»Durch die Investitionen an den beiden Standorten senkt die Lenzing-Gruppe ihren Netto-CO2-Ausstoß um mehr als 320.000 Tonnen bzw. 18 % gegenüber 2017. Darüber hinaus werden Schwefelemissionen um mehr als 50 % im Vergleich zu 2019 reduziert«, rechnete der Faserhersteller vor.

Gemeinsam mit dem Lyocellprojekt in Thailand werde Lenzing ihren Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz bis 2023 auf deutlich über die bisher angestrebten 75 % steigern, was wiederum ein wichtiger Schritt zur Erreichung des EBITDA-Ziels von 800 Mio. € bis 2024 sei, so Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky.




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