Europas Onlinehandel: Großbritannien an der S...

Europas Onlinehandel: Großbritannien an der Spitze

RegioData
Onlinehandel in Europa
Onlinehandel in Europa

Während in Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden schon an die 20 % des Einzelhandels online abgewickelt wird, ist es in den südlichen Ländern nur ein Drittel dieses Wertes.

Innerhalb Europas bestehen bezüglich der Nutzungsintensität des Onlinehandels sehr starke Unterschiede. Auf Länderebene sind es vor allem 4 Faktoren, die die Onlineaffinität beeinflussen, berichtet RegioData: Ein kaltes Klima und eine hohe Kaufkraft erhöhen die Onlineaffinität, eine hohe Verkaufsflächendichte und eine südländische Lebensweise verringern die Onlineaffinität. 

An der Spitze befindet sich dementsprechend ein Land mit enormer Kaufkraft und geringer Verkaufsflächendichte – und hervorragender digitaler Infrastruktur – Großbritannien. »Mit 18,4 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes zeigt sich der britische E-Commerce-Markt sehr fortgeschritten, stabil und leistungsstark. Er glänzt vor allem mit geringen Lieferzeiten, professioneller Kundenkommunikation und der Bereitstellung einer genauen und schnellen Sendungsverfolgung«, schreibt RegioData. »Von den 66,5 Mio. Einwohnern sind 90 % aktive Internetnutzer und 87 % kaufen online ein«, so die Marktanalysten. Nicht zuletzt fördern kostengünstige Handytarife diesen Trend, denn sie motivieren dazu, viel Zeit online zu verbringen und via Handy einzukaufen. Die Vorreiterrolle Großbritanniens zeigt sich darin, dass dort auch schon Lebensmittel gerne online eingekauft werden. Der Einkauf findet auch gerne außerhalb der Landesgrenzen, wie z.B. in amerikanischen, chinesischen und deutschen Online-Shops statt. Wichtig dabei ist, dass die Website in der eigenen Sprache verfügbar ist, die Produkte in der eigenen Währung angeboten werden und es wenige bürokratische Hürden gibt. die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des Brexit könnten diese Entwicklung freilich bremsen oder zumindest negativ beeinflussen. 
 

Österreich in den Top 10

Hinter der Nummer 1 liegen die skandinavischen Länder sowie die Niederlande und Deutschland. Auch in diesen Ländern hat beinahe jeder einen Internetzugang und nutzt ihn für Einkäufe im Netz. Besonders hohe Pro-Kopf-Umsätze liefern 16- bis 24-Jährige sowie 35- bis 44-Jährige. Auch Österreich und Frankreich zählen mit je 12,3 % Online-Anteil zu den Top 10 europaweit, berichtet RegioData. Die österreichischen Online-Shops profitieren vom wachsenden E-Commerce-Markt nur begrenzt, da mehr als jeder zweite Euro außerhalb des Landes ausgegeben wird. 

Süd- und Osteuropa hinkt hinterher

Was den Online-Anteil mit beeinflusst, ist die Handelskonzentration. Denn je weniger Handelsunternehmen in den einzelnen Branchen eines Landes tätig sind, umso höher ist der Onlineanteil. Für große Länder wird eine effiziente Logistik oft zur Herausforderung. Umso herausragender ist die Performance der flächenmäßigen Riesen Schweden, Deutschland und Frankreich.

Allgemein lässt sich sagen: Nord- und Westeuropa verzeichnen relativ hohe Onlineanteile, während der Süden und Osten noch hinterherhinkt. In Italien, Portugal oder Griechenland, aber auch in Ungarn wird nur halb so viel online gekauft wie etwa in Österreich. Vor allem in Weißrussland, Kosovo und Moldawien steckt E-Commerce mit 2,5 % Anteil noch in den Kinderschuhen. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung nutzt das Internet und noch weniger nutzen es für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen.

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