Erstes Quartal 2022: Rekordzahlen für Hugo Bo...
Erstes Quartal 2022

Rekordzahlen für Hugo Boss

Boss

Der Markenrelaunch ist aufgegangen: Hugo Boss glänzt im ersten Quartal mit neuen Rekordzahlen und übertrifft sogar die eigenen Erwartungen.

Hugo Boss hat seine starke Entwicklung in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2022 fortgesetzt und seinen Umsatz nicht nur gegenüber dem Vorjahr, sondern auch gegenüber2019 deutlich verbessert. Der Konzernumsatz stieg währungsbereinigt um 52 % auf ein neues Rekordniveau von 772 Mio. €. Das ist um 17 % mehr als im ersten Quartal 2019.

Ausschlaggebend dafür war auch der Relaunch der beiden Konzernmarken Boss und Hugo samt einer noch nie dagewesenen und viel beachteten Marketingkampagne. Dafür gab der Modekonzern mit Sitz in Metzingen 80 Mio. € aus.

Überdurchschnittlich stark gegenüber 2019 stieg der Umsatz bei Hugo (+ 26 %), während er bei der Boss Womenswear auf dem Niveau von 2019 verblieb. »Über alle Marken hinweg trieb das Casualwear-Geschäft des Unternehmens auch weiterhin die Umsatzentwicklung an, wobei insbesondere Produktgruppen wie Jersey, Denim und Sneaker zum Wachstum beitrugen«, teilt das Unternehmen mit. Die Entwicklung der Formalwear wird als »robust« beschrieben.

Ukraine-Krieg kaum Auswirkungen

»Auch in Osteuropa entwickelte sich das Geschäft weiter positiv, trotz des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Aussetzung der Geschäftsaktivitäten in Russland ab dem 9. März«, heißt es im Quartalsbericht. Die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen weiterhin ihr Gehalt bezahlt, berichtete Finanzvorstand Yves Müller bei der Präsentation der Zahlen. Beschaffungsseitig sieht sich Hugo Boss auf der sicheren Seite – auch in Hinblick auf die fortgesetzten Lockdowns in China: Mit einem Sortimentsanteil von 50 % aus europäischer Produktion sei man im Vergleich zum Wettbewerb extrem gut aufgestellt.

Multichannel-Erfolge

Wie Yves Müller betont, bekenne sich Hugo Boss klar zum stationären Einzelhandel. »Wir glauben daran, dass unsere Produkte und die Marke auch vor Ort physisch erlebbar sein müssen«, so der Finanzvorstand. »Wir werden vielleicht nicht mehr die Markentempel mit 1.000 m2 haben, sondern Stores mit 250 bis 350 m2, aber ergänzt durch die heutigen digitalen Möglichkeiten.« U. a. wird im Laufe des 2. Quartals ein »wunderschöner Store« an der Oxford Street in London eröffnen.

Wo das Wachstum herkommt, zeigen die Quartalszahlen aber klar: Selbst nach der Wiedereröffnung aller Geschäfte nach der Pandemie wächst der E-Commerce weiterhin deutlich zweistellig (+ 22 % gegenüber Q1 2021). Verglichen mit dem ersten Quartal 2021 bedeutet das ein Plus um 145 %. Das stationäre Geschäft, das im Vorjahr durch lange Store-Schließungen stark beeinträchtigt war, konnte sich zwar mit einem Plus von 76 % gegenüber 2021 fangen, liegt damit aber nur um vergleichsweise bescheidene 5 % über 2019. Im Wholesale war mit + 2 % (gegenüber 2019; + 44 % gegenüber 2021) nicht viel mehr als ein Pari drin.

Deutlicher Ergebnisanstieg

Nicht nur der Umsatz schoss nach oben, auch die Bruttomarge wurde deutlich verbessert, wodurch sowohl die hohen Marketingkosten – sie standen für mehr als 10 % des Umsatzes – als auch die stark gestiegenen Frachtkosten mehr als kompensiert werden konnten: Das operative Ergebnis EBIT stieg von + 1 Mio. € im Vorjahr auf nunmehr + 40 Mio. €. Das Konzernergebnis drehte von - 8 Mio. € im Vorjahr auf + 26 Mio. € klar in die Gewinnzone.

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin eine Umsatzsteigerung zwischen 10 und 15 % auf ein Rekordniveau jenseits der Schwelle von 3 Mrd. €. Das EBIT soll zwischen 10 und 25 % auf ein Niveau von jedenfalls 250 Mio. € zulegen.

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