Mit Jahresende dockt die deutsche Designermarke beim Shopping-Sender QVC an – exklusiv, denn gleichzeitig erfolgt der komplette Ausstieg aus dem Modehandel.
Steffen Schraut ist bekannt für hochwertige, cleane Looks mit Liebe zum Detail. In den vergangenen rund 20 Jahren konnte sich der gebürtige Schwabe einen Fixplatz im Premium-Segment erarbeiten und war in gehobenen Modehandel gelistet. Nun wird alles anders: Die aktuelle Ware wird noch wie gehabt ausgeliefert, ab der Frühjahrskollektion 2022 ist das Label dann nur noch auf dem US-stämmigen Shopping-Kanal QVC erhältlich.
Die Entscheidung sei, so Schraut, weder einer wirtschaftlichen Not noch Corona geschuldet. Vielmehr wolle man „die Strahlkraft der Marke ausbauen und die Zielgruppe in Deutschland und ganz Europa auszweiten“. Wahrer Luxus sei „es anders zu machen.“ Er sehe in der Kooperation einen modernen und neuen Weg, noch näher an der Kundin zu sein: Ich bin beeindruckt von der wachsenden Bedeutung des Homeshoppings und seiner omnimedialen Präsenz.“
Steffen Schraut ist nicht die einzige Modemarke, die über QVC vertrieben wird. Mode-Chef Stefan Maurer verfolgt nun schon seit einigen Jahren die Strategie, Designer-Labels an Bord zu holen, etwa Jette Joop, Uta Raasch, Thomas Rath oder Dawid Tomaszewski. Der große Unterschied bei der neuesten Kooperation ist aber die Tatsache, dass im Fernsehshop nun erstmals die Hauptlinie eines Designers exklusiv erhältlich sein wird.
Demokratisierung der Mode?
„Unsere Kundinnen möchten exklusive Designerkollektionen zu erschwinglichen Preisen bei QVC sehen. Dem kommen wir mit der Zusammenarbeit mit Steffen Schraut nach“, erklärt Mathias Bork, CEO von QVC Deutschland. „Steffen Schraut war in seiner Karriere als Trendscout, Stylist und Designer immer auch Trendsetter. Mit der Kooperation möchten wir die Fashion-Expertise von QVC nachhaltig stärken und die bisherige ,Steffen Schraut‘-Kundin sowie neue Zielgruppen für QVC begeistern.“ Die Kollektion wird unter anderem Blusen, Jacken, Röcke, Kleider, Pullover und Hosen sowie eine Schuhkollektion umfassen und von Beginn an zu monatlichen Themen angeboten werden. Mit der Zusammenarbeit möchte QVC seinem Fashion-Portfolio auch eine weitere Facette geben, denn: „Differenzierung ist uns besonders wichtig, weil wir möchten, dass alle bei QVC angebotenen Brands ihren individuellen Markenkern behalten.“ So sollen die Stücke auch zukünftig die Handschrift des Designers tragen: „Mir war es schon immer wichtig, Lieblingsstücke zu kreieren: stylische und zugleich zeitlose Mode mit hoher Qualität, an der man lange Freude hat und die nicht nur eine Saison getragen wird. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern“, so Steffen Schraut. Auch eine Demokratisierung der Mode strebe man an, dieser breite Ansatz ist nicht ganz neu: Schon vor drei Jahren designte Schraut eine Kollektion für Aldi Süd.