Die in Deutschland im Sommer 2020 gestartete Initiative „Die Stadtretter" ist nun auch in Österreich aktiv - mit Unterstützung von RegioPlan und Handelsverband.
In ganz Europa geraten Innenstädte und Ortskerne zunehmend unter Druck. Steigende Leerstände machen ihnen zu schaffen. Die Citys wieder zu Treffpunkten und zu Orten der Begegnung zu machen, ist das erklärte Ziel der Initiative „Die Stadtretter", die im Sommer 2020 in Deutschland von Ariane Breuer (Geschäftsführerin von Clever expandieren), Stefan Müller Schleipen (Geschäftsführer der immovativ GmbH) und Boris Hedde (Geschäftsführer IFH Köln) gegründet wurde. Mittlerweile beteiligen sich 1.100 deutsche Kommunen, Unternehmen, Verbände und Institute in dem Netzwerk.
Seit dem heurigen Herbst sind „Die Stadtretter" auch in Österreich aktiv, wobei RegioPlan als Mit-Gründer fungierte. Romina Jenei und Samantha Riepl, die beiden CEOs des Consulting-Unternehmens, betonten, „dass die österreichischen Städte und Gemeinden von dem Austausch untereinander und der gemeinsamen, kooperativen Entwicklung von Lösungen profitieren werden". Die Plattform
www.die-stadtretter.at bietet dabei Städten und Gemeinden kostenlose Wissensvermittlung. Laut Eigendefinition liegt der Fokus nicht auf der langwierigen Ausarbeitung von theoretischen Konzeptpapieren für die Schublade, sondern auf dem raschen und unkomplizierten Ausprobieren von Pilotprojekten, die als Best-Practice-Beispiele für mehrere Städte dienen können.
Als Mit-Initiator ebenfalls an Bord ist der Handelsverband. Dessen Geschäftsführer Rainer Will erklärt die Beweggründe dafür folgendermaßen: „Der Handel kämpft zurzeit mit systemischen Kostensteigerungen, aber auch mit einem massiven Kaufkraftverlust der Bevölkerung. Der zunehmende Leerstand in den Stadt- und Ortskernen ist stiller Zeuge dieser Entwicklungen. Ohne nachhaltige Unterstützung werden tausende KMU-Händler aufgeben müssen und damit 1.000 Gemeinden ihre Nahversorger verlieren. Daher unterstützen wir die Stadtretter-Initiative aus voller Überzeugung."
Die Leerstandsquote in den österreichischen Innenstädten ist laut Handelsverband unter Verweis auf Daten von Standort + Markt zuletzt auf 7,4 Prozent gestiegen. Besonders in Kleinstädten stehen immer mehr Verkaufsflächen leer, viele Bezirkshauptstädte weisen bereits Leerstandsraten von über 20 Prozent auf.