Während der Tourismus aus Russland weiterhin schwächelt, legten die Ausgaben chinesischer Touristen im österreichischen Handel auch 2019 wieder kräftig zu.
Laut einer Auswertung des Mehrwertsteuer-Rückerstatters Planet Payment sind Besucher aus China bereits für 31 % aller Einkäufe von Shopping-Touristen aus Nicht-EU-Staaten verantwortlich. Mit einer Steigerung ihrer Ausgaben um 7 % hat sich der Abstand zur zweitwichtigsten Shopping-Nation Russland (- 14 %) deutlich vergrößert. Erstmals finden sich noch fünf weitere Nationen aus Asien in den Top 10, und zwar Taiwan (3.; + 23 %), Südkorea (5.; + 35 %), Thailand (6.; - 3 %), Hong Kong (9.; + 56 %) und Indonesien (10. + 29 %). Die Tax-Free-Umsätze mit Schweizern (Platz 4) waren im Vorjahr weiterhin leicht rückläufig (- 3 %).
Durchschnittseinkauf über 1.100 Euro
Die Gäste aus Asien zeigen sich bei ihren Einkäufen auch überdurchschnittlich spendabel: Im Schnitt gaben chinesische Gäste in Österreich pro Einkauf 645 Euro aus (um 12 % mehr als 2018). Zum Vergleich: Der durchschnittliche Tax-Free-Shopper kam 2019 in Österreich pro Einkauf im Schnitt auf 525 Euro. An der Spitze liegen übrigens Hong-Kong-Chinesen mit einem Durchschnittsbetrag von stolzen 1.107 Euro pro Einkauf.
Hohes Potenzial für die Zukunft
»Wenn man bedenkt, dass erst rund 8 Millionen Chinesen nach Europa reisen, kann man leicht errechnen, wie hoch das Potenzial in Zukunft ist«, sagt Fritz Lechner, Country Manager von Planet Payment in Österreich. »Es ist eine gute Nachricht, dass chinesische Touristen gerne zu uns kommen, und eine weitere gute Nachricht, dass sie konsumfreudig sind, hier viel Geld ausgeben und dass sie das analog, beim stationären Handel, tun.« Angesichts hoher Steuern in der Heimat sei ausgiebiges Shopping in Europa bei chinesischen Gästen sehr beliebt. Europa werde oftmals angesichts vergleichsweise günstiger Preise als großes Shopping Outlet gesehen.