Bogner: Weniger Umsatz, deutlich höherer Gewi...
Bogner

Mit einem Umsatz von 122,5 Mio. € schloss das Münchner Premium-Label das vergangene Geschäftsjahr 2020/21 über Plan ab, obwohl das einem Umsatzverlust von rund einem Viertel gegenüber dem Jahr davor bedeutet. Zugelegt hat man im Ergebnis.

Zwar liegt man mit dem gerade veröffentlichten Zahlen um rund 40 Mio. € hinter den Erlösen des Vorjahres, dennoch zeigt man sich bei Bogner hochzufrieden, da man »deutlich über Plan« liege. Gleichzeitig investierten die Münchner einen achtstelligen Betrag in ein Umstrukturierungsprogramm, Digitalisierung und Internationalisierung. Das Performance Programm, das bereits vor dem Ausbruch der Pandemie initiiert wurde, wurde entwickelt um Bogner »langfristig schneller, flexibler und profitabler« zu machen. Dazu trat man auch in Verhandlung mit Banken, um das Unternehmen auf finanziell stabile Beine zu stellen und Investitionen der nächsten drei Jahre zu ermöglichen. Zudem soll Personal abgebaut und das Logistikzentrum ausgelagert werden. Der bereits erfolgte Verkauf des Firmensitzes in München brachte 55 Mio. €.
»Unser Team bei Bogner hat hart daran gearbeitet, die Krise zu überwinden und gleichzeitig wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Bogner-CEO Gerrit Schneider. »Wir haben das Unternehmen umstrukturiert und Schulden abbezahlt.« Neben den Investitionen habe man auch Umsätze und Gewinn über Plan erzielt – und das trotz eines schwierigen Jahres: »Das zeigt Bogners Stärke und das Engagement des gesamten Teams.«

Neupositionierung

Bogner ist dabei, sich noch internationaler, digitaler und nachhaltiger zu positionieren. So konnten die Umsätze des eigenen Online-Stores um 30 Prozent gesteigert werden. Damit trägt das eCommerce-Geschäft 20 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens bei. Der Wholesale  erlöste ebenfalls um 5 Mio. mehr als geplant. Obwohl damit die Einbrüche im stationären Handel nicht abgefangen werden konnten, wurden sie doch abgefedert. »Dank unserer systematischen Internationalisierungsstrategie ist Bogner in Wachstumsmärkten wie Russland oder den USA bereits gut positioniert,« erklärt Co-CEO Heinz Hackl. Investitionen würden neue Konzepte wie Pop-up-Stores, eine Erweiterung der Kollektion mit Kapseln und Kollaborationen mit bekannten Künstlern, Marken und Designern umfassen: »Das hat unsere Sichtbarkeit und die Relevanz der Marke Bogner erhöht und wir waren in der Lage, neue internationale Kunden für das Luxus-Segment zu begeistern. Wir sind auf einem guten Weg zu weiterem weltweiten Wachstum unserer Marke.«

Für das kommende Jahr plant man einen verstärkten Fokus auf Digital und Wholesale, »um durch die Pandemie verstärkte Entwicklungen im  Kundenverhalten zu nutzen«. Zudem will man in den USA und in China im B2B-Geschäft über dem Durchschnitt wachsen. Dabei will Bogner die Olympischen Winterspiele in Beijing als Katalysator für den Markteintritt nutzen. Zudem beschreitet man neue Pfade zur Nachhaltigkeit, etwa indem man auf innovative Materialien setzt um die Kollektionen noch ressourcenschonender zu produzieren.

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