Bilanz 2021: Hugo Boss glänzt mit Rekordumsat...
Bilanz 2021

Hugo Boss glänzt mit Rekordumsatz

Hugo Boss
Im Juni 2021 hat Hugo Boss einen Flagship-Store in Tokios beliebtem High-Fashion-Einkaufsviertel Ginza eröffnet.
Im Juni 2021 hat Hugo Boss einen Flagship-Store in Tokios beliebtem High-Fashion-Einkaufsviertel Ginza eröffnet.

Der deutsche Modekonzern Hugo Boss hat die Coronakrise bereits nahezu hinter sich gelassen. Im vierten Quartal wurde sogar der höchste Umsatz der Unternehmensgeschichte erzielt.

Erst im Oktober hatte Hugo Boss seine Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr 2021 deutlich erhöht. Dank eines hervorragenden vierten Quartals wurden nun auch diese Werte deutlich übertroffen. Laut den heute veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen konnte der deutsche Modekonzern seine Umsätze gegenüber 2020 um 43 % auf 2,79 Mrd. € steigern. Damit liegt der HAKA-Spezialist nur noch um 1 % unter dem Vor-Pandemie-Niveau, wobei im Jahresdurchschnitt rund 90 % der Geschäfte geöffnet waren. Neben der im Jahresverlauf mehr und mehr steigenden Kauflaune profitierte das Unternehmen auch von seinem Restrukturierungsprogramm. Dieses hatte das Management um den seit Juni amtierenden CEO Daniel Grieder im Sommer aus der Taufe gehoben, um das Wachstum wieder voranzubringen.

Rekordzahlen im vierten Quartal

Im vierten Quartal wurde mit einem Umsatzplus von 51 % auf 906 Mio. € das Niveau vom Vorkrisenzeitraum 2019 sogar bereits um 12 % übertroffen, was es gleichzeitig zum umsatzstärksten Quartal in der Geschichte von Hugo Boss macht – »trotz wiederkehrender Unsicherheiten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie gegen Ende des Jahres«, wie das Unternehmen betont.

Aus Markensicht verzeichneten sowohl Boss als auch Hugo im vierten Quartal deutliche Umsatzverbesserungen. »Das Wachstum wurde insbesondere durch die anhaltende Stärke beider Marken in der Casualwear vorangetrieben, während sich auch die Formalwear-Umsätze weiter deutlich erholten«, teilt der Konzern mit. Die Formalwear profitierte auch davon, dass gesellschaftliche Events in der Vorweihnachtszeit wieder stattfinden konnten. Im Vergleich zu 2019 stieg der währungsbereinigte Umsatz von Boss um 10 %, während Hugo ein Wachstum von 23 % verzeichnete.

Interessant ist die Entwicklung differenziert nach Vertriebskanälen: So stieg der Quartalsumsatz im eigenen Online-Geschäft unterdurchschnittlich um 33 % gegenüber dem Vorjahr, während das Einzelhandelsgeschäft des Konzerns (inklusive Online-Geschäft) deutlich schneller um 51 % wachsen konnte. Auch die Großhandelsumsätze legten mit + 60 % klar stärker zu. Aktuell liegt man bei einem Online-Umsatzanteil von 20 % (inkl. Wholesale-Kunden und Marktplätze).

Ergebniserwartung deutlich übertroffen

Auch beim operativen Ergebnis EBIT wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Das Management hatte zuletzt für das gesamte Geschäftsjahr im besten Fall 200 Mio. € in Aussicht gestellt, erreicht wurden nach den vorläufigen Berechnungen nun 228 Mio. €. Im Vorjahr hatte Hugo Boss wegen der Ladenschließungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie noch einen operativen Verlust von 236 Mio. € verbucht.

Neuer Markenauftritt

In den kommenden Wochen will Hugo Boss seinen neuen Markenauftritt mit der größten Marketingkampagne in der Unternehmensgeschichte starten. Grieder hatte bei der Vorstellung des Strategieprogramms angekündigt, die beiden Marken Boss und Hugo zu modernisieren und damit künftig ein jüngeres Publikum anzusprechen. »Dank dieser Initiativen werden wir die Relevanz unserer Marken auch 2022 weiter steigern«, kündigte der Konzernchef nun an.

Grieder hat sich dabei zum Ziel gesetzt, den zuletzt schwächelnden Modekonzern wieder in die Spur und zu alter Profitabilität zu bringen. Mit höheren Marketingausgaben und mehr Investitionen in Produkte, das Ladennetz und die Digitalisierung soll auch das Wachstum wieder beschleunigt werden. So soll der Umsatz früheren Angaben zufolge bis 2025 auf 4 Mrd. € klettern, das Geschäft aus digitalen Kanälen will Hugo Boss bis dahin auf mehr als 1 Mrd. € steigern. Hugo Boss hatte sich in der Vergangenheit mit seiner Expansion verhoben und im eigenen Markendickicht verheddert. Zudem wurde das Unternehmen von der Pandemie stark gebeutelt.

Die ausführlichen Zahlen sowie die Prognose für 2022 will das Unternehmen am 10. März veröffentlichen.

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