Die Pandemie hat Primark im Geschäftsjahr 2020/21 2 Mrd. Pfund Umsatz gekostet. Trotzdem ist genug Geld da, um die Expansion nun wieder verstärkt voranzutreiben.
Es war nun schon das zweite Geschäftsjahr für Primark, das arg von der Corona-Pandemie geprägt war: Im mit September zu Ende gegangenen Finanzjahr 2020/21 mussten die Geschäfte in den wichtigsten Märkten rund ein Drittel der Verkaufstage zwangsweise geschlossen halten. Im Jahr davor hatte dieser Anteil »nur« rund ein Viertel betragen. Die Umsätze lagen entsprechend noch einmal um 5 % unter jenen des Vorjahres, nämlich bei 5,6 Mrd. Britischen Pfund (umgerechnet 6,5 Mrd. €). Der operative Gewinn ging um 11 % auf umgerechnet 376 Mio. € zurück.
Als einer der wenigen großen internationalen Modefilialisten betreibt Primark weiterhin keinen Onlineshop und war deshalb von den umfangreichen Store-Schließungen besonders stark betroffen. Der Umsatzentgang wird mit etwa 2 Mrd. Pfund, also gut 2,3 Mrd. €, beziffert. Aber auch während der verkaufsoffenen Zeiten lagen die Umsätze um 12 % unter den Zahlen von 2019. Besonders schlecht liefen die Geschäfte in den Einkaufsstraßen der Stadtzentren sowie in Tourismusgebieten, teilt der Konzern mit. Besonders positiv hervorgehoben wird wiederum das Geschäft in den USA, wo die Like-for-like-Umsätze um 6 % über dem Vorjahr lagen.
Neue Sortimente
Auch das Sortiment wurde den Umständen der Pandemie angepasst. So wurde neu ein Heimtextil-Sortiment aus der Taufe gehoben, das in Test-Stores gleich auch um Hartwaren wie Küchentöpfe, Keramik-Geschirr und Kleinmöbel ergänzt wurde. Aufgrund der sehr positiven Reaktion der Kunden werde dieses Angebot nun auf weitere Stores ausgerollt, heißt es. Aber auch das Angebot an Outdoor-Produkten wurde ausgeweitet.
Expansionspläne
Vergrößert hat sich auch das Ladennetz. In den letzten zwölf Monaten kamen weltweit 15 neue Stores hinzu, unter anderem erfolgte der Markteintritt in Tschechien. Nunmehr werden 398 Niederlassungen betrieben. Nachdem die letzten Jahre bei Primark auch von Schließungen und Shop-Verkleinerungen geprägt waren, will der Diskonter nun aber wieder aufs Gas steigen: In den nächsten fünf Jahren soll das Ladennetz im Schnitt um knapp 30 Standorte pro Jahr erweitert werden (netto). Für das neue Geschäftsjahr sind bisher elf Neueröffnungen fixiert, keine davon in Österreich. Doch grundsätzlich sehe man Wachstumsmöglichkeiten in allen bestehenden Märkten, teilt Primark mit.