2017 konnte die Adidas Group sowohl bei Umsatz als auch Gewinn Zuwächse verbuchen. In Zukunft will man noch profitabler werden.
»2017 war ein starkes Jahr - sowohl aus finanzieller als auch aus operativer Sicht. Wir sind der Erfüllung unserer Mission, das weltweit beste Sportartikelunternehmen zu sein, deutlich näher gekommen. Unsere strategischen Wachstumsbereiche - Nordamerika, China und Digital Commerce - waren die Haupttreiber unseres Erfolgs«, so Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted bei der Pressekonferenz zur Jahresbilanz 2017.
Die Umsätze der Adidas-Gruppe wuchsen um 15 % auf 21,2 Mrd. Euro (2016: 18,5 Mrd. Euro), was währungsbereinigt ein Plus von 16 % bedeutet. Zu dieser Entwicklung trug vor allem eine Umsatzsteigerung um 18 % bei der Marke Adidas bei. Hier gab es zweistellige Wachstumsraten in der Kategorie Running sowie bei den Labels Adidas Originals und Adidas Neo. Hohe einstellige Zuwächse gab es in der Kategorie Training. Bei der US-Tochter Reebok konnten Umsatzrückgänge in Nordamerika aufgrund zahlreicher Store-Schließungen durch ein zweistelliges Umsatzwachstum außerhalb Nordamerikas mehr als kompensiert werden, so heißt es. Währungsbereinigt wuchs Reebok um 4 % auf 1,8 Mrd. Euro. Um 57 % ist das E-Commerce-Geschäft gewachsen. Auch auf den anderen Vertriebskanälen verzeichnete man Wachstum, wie Adidas mitteilt.
Vor allem in seinen zwei wichtigsten Wachstumsmärkten legte Adidas zu: In China wuchs man um 29 % auf 3,8 Mrd. Euro, in Nordamerika um 27 % auf 4,3 Mrd. Euro. Der Umsatz im größten Markt für Adidas, in Westeuropa, legte um 13 % auf 5,9 Mrd. Euro zu. Einen Umsatzrückgang musste man hingegen in der Region Russland/GUS hinnehmen, hier gingen die Erlöse um 13 % auf 660 Mio. Euro zurück.
Aktionäre freuen sichWie Adidas-CEO Rorsted am 13. März 2018 außerdem ankündigte, soll künftig mehr Geld pro Aktie ausgeschüttet werden. Umsatz und Rentabilität sollen in den kommenden Jahren gesteigert werden und dies wird sich folglich auf den Gewinn auswirken. Davon profitieren wiederum die Aktionäre des Konzerns. Die Dividende für 2017 soll bereits um 60 Cent auf 2,60 Euro je Aktie steigen. Zudem will Rorsted bis 2021 eigene Aktien für bis zu 3 Mrd. Euro zurückkaufen und auch damit überschüssiges Geld an die Aktionäre zurückgeben. Der Rückkauf könnte notfalls gar mit Schulden finanziert werden, so heißt es.
Ausblick und PrognoseFür 2018 rechnet Adidas mit - ohne Rücksicht auf Währungseffekte - einem Umsatzplus von etwa 10 %. Bis 2020 will man bei 25 bis 27 Mrd. Euro Umsatz liegen, 4 Mrd. davon sollen aus dem Online-Handel kommen. Auch heuer setzt man auf Asien und Nordamerika als stärkste Märkte. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll - stärker als der Umsatz - um 13 bis 17 % auf bis zu 1,68 Milliarden Euro zulegen.
2017 lag dieser - ohne Berücksichtigung der Konsequenzen durch die US-Steuerreform - bei 1,43 Milliarden Euro. Abschreibungen auf Steuergutschriften wegen der sinkenden Unternehmenssteuern kosteten Adidas 76 Millionen Euro. Alles in allem blieb Adidas ein Gewinn von 1,10 Milliarden Euro, was einem Plus von 8 % entspricht. Der Verkauf der Golf-Tochter Taylor Made und der Eishockey-Sparte CCM Hockey brachte Adidas 254 Millionen Euro Verlust.