Langsam mehren sich die Krisensignale. Allerdings ist der wirtschaftliche Abschwung von Branche und Region abhängig. Der A.T. Kearney Restructuring Score analysiert anhand der Finanzdaten börsennotierter Unternehmen regelmäßig die Unternehmensleistungen.
Die Auswirkungen der Corona-Krise stehen uns wohl noch bevor. Der aktuelle A.T. Kearney Restructuring Score gibt jedenfalls Anlass zur Sorge: »Mehr als die Hälfte der über 1.000 untersuchten Unternehmen in Europa sind Krisenkandidaten«, so die Autoren.
Auf der Krisenskala von 1 (keine Krisensymptome) bis 4 (starke Krisensymptome) erreichen sie Werte von mehr als 2,50. Besonders hart getroffen hat es Branchen Autozulieferung, Medien sowie Bau- und Ingenieurswesen.
Die Lage des Konsumgüter- und Handelssektors ist zurzeit volatil und zeigt die wachsende Dynamik in der Branche. Nachdem es dem Bereich in den letzten Monaten zwischenzeitlich etwas besser ging, ist die Situation der Unternehmen jetzt zunehmend divergierend.
So wie es zwischen den Branchen teilweise große Unterschiede gibt, so zeigt sich auch von Land zu Land eine andere Situation – und die kann durchaus überraschend sein: Mit Deutschland, Norwegen, Spanien, Finnland und Belgien befinden sich in gleich fünf traditionell wirtschaftsstarken Ländern besonders viele von Krisen bedrohte Unternehmen. In der D-A-CH-Region verschlechterte sich der Restrukturierungswert der Unternehmen von 2,47 auf 2,65.
Gut 60 Prozent aller 207 analysierten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz weisen demzufolge aktuell Krisensymptome auf. In den restlichen Untersuchungsländern befindet sich die Hälfte der Unternehmen in einem kritischen Bereich (Score von >2,50).