Nach der Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungsplan ist die Fortführung der Northland Outdoor Shop GmbH gesichert. Der Sport- und Outdoor-Retailer kann mit 17 statt bisher 22 Shops weitermachen.
Bei der Tagsatzung am Grazer Handelsgericht am 28. Juni wurde der Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen. Dieser sieht laut Kreditschützern KSV1870 die Zahlung einer Barquote von 20 Prozent binnen 14 Tagen ab Rechtskraft der Aufhebung des Verfahrens vor.
Das Unternehmen befindet sich seit 6. April 2022 in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die Insolvenz war im Wesentlichen auf die Einschränkungen durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie der vergangenen beiden Jahre zurückzuführen. Der erhoffte Aufschwung im Jahr 2022 wurde durch den Ukraine-Krieg wieder gedämpft. Durch die genannten Ereignisse brachen Lieferketten aus Fernost zusammen, es gab Lockdowns in lokalen Produktionsstätten und Verzögerungen in der Logistik.
Insgesamt wurden Forderungen von 221 Gläubigern mit Ansprüchen in der Höhe von rund 6,7 Mio. € angemeldet und geprüft, wovon vorerst rund 6,4 Mio. € anerkannt wurden.
Fünf Filialen geschlossen
Von den 22 Standorten, welche zum Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung betrieben wurden, wurden bzw. werden fünf wirtschaftlich nicht rentable Filialen geschlossen. Laut dem Kreditschutzverband AKV wurden bereits die Standorte im Auhof Center in Wien, in der Plus City in Pasching, im Designer Outlet Salzburg sowie in Wörgl geschlossen. Derzeit sind im Unternehmen rund 80 Mitarbeiter beschäftigt, zuvor waren es rund 120.
Die Northland Outdoor Shop ist eine Tochter der 1973 gegründeten Outdoormarke Northland Professional mit Sitz in Graz. Die Shop GmbH wurde 2006 gegründet und verkauft die Outdoor-Bekleidung der Muttergesellschaft in eigenen Shops in Österreich.