Wegen der Corona-Pandemie ist auch der Sporthandelskette Intersport das Frühjahrsgeschäft weggebrochen. Lichtblicke sind der verstärkte Online-Verkauf während des Shutdowns und die kräftige E-Bike-Nachfrage danach. Sorgen bereiten allerdings die schwachen Textilverkäufe.
»Conona ist bei weitem nicht vorbei«, sagte Intersport-Austria-Geschäftsführer Thorsten Schmitz in einer Video-Pressekonferenz unter Verweis auf das Tourismus- und das Stadtgeschäft. Auch bezüglich der kommenden Wintersaison habe man noch »die Sorgenfalten auf der Stirn stehen«, räumte Schmitz ein. Vollbesetzte Skigondeln werde es voraussichtlich nicht geben.
Mit dem behördlich verfügten Schließen aller Geschäfte Mitte März fiel auch das für die Branche so wichtige Ostergeschäft weg. Intersport forcierte in der Folge den Online-Handel und schaffte in der Folge eine Verdreifachung der E-Commerce-Umsätze. Rund zwanzig weitere Händler seien während des Shutdowns an das Online-Netzwerk intersport.at angeschlossen worden. Diese könnten beispielsweise Mountain-Bikes nach individueller Online-Beratung fertig montiert zum Kunden nachhause liefern. Der Umsatz »gehört« dann auch dem jeweiligen Händler vor Ort.
Hartware gut, Textil abgeschlagen
Besonders gefragt war während es Shutdowns Hartware, also Artikel wie Ergometer, Laufbänder, Hanteln und Zugbänder, Tischtennistische oder Fahrräder. Für Kinder wurden vor allem Inlineskates, Federballschläger und Trampoline gekauft. »Schwierig« sei jedoch das Textilthema gewesen, »da waren die Kunden zurückhaltend«. Genau dieselbe Tendenz habe sich auch nach der Wiedereröffnung der Geschäfte fortgesetzt: »Die Kunden kommen zu uns für Zielkäufe, aber dieses Durchschlendern durch ein Einkaufszentrum, um zu gustieren und da und dort etwas anzuprobieren, dazu fehlt noch die Sicherheit. Der Textilbereich ist weit zurückgeschlagen.«
Jahresbilanz noch unsicher
Obwohl man sich bei Intersport über die (vergleichsweise) enormen Online-Umsätze und das (vergleichsweise) gute Nach-Corona-Geschäft so erfreut zeigt: Unterm Strich steht weiterhin ein klares Minus, so viel wird aus den Ausführungen klar, obwohl bei der Pressekonferenz keine Zahlen genannt wurden. Genau mit 15. März hätte Intersport eine große Bike-Kampagne gestartet, mit entsprechend hohen Lagerbeständen. Um diese trotz der Schließungen loszuwerden wurde in der Folge auch mit Rabatten gearbeitet. »Bei den Bikes sieht es positiv aus, was die Umsätze angeht, etwas herausfordernder, was die Deckungsbeiträge angeht.« Unterm Strich wäre man froh, wenn man im Gesamtjahr so viele Bikes verkaufen könne »wie in normalen Jahren«. Und auch insgesamt hoffe man, »dass wir an Umsatzniveaus anknüpfen können, wie wir sie einmal geplant hatten«, gibt sich Schmitz zurückhaltend.
Expansionspläne bleiben aufrecht
An der geplanten Expansion hält Intersport fest: Anfang Mai startete Intersport Pilz in Klagenfurt. Intersport Kaltenbrunner erweitert aktuell sein Geschäft in Gmunden auf über 4.000 m2. In Innsbruck hat Intersport Okay den ehemaligen Sport-Eybl-Flaghship-Store, der zwischenzeitlich als Sports Direct geführt wurde, wieder für das Intersport-Reich zurückgewonnen. Im Oktober wird nach Umbau neu eröffnet. Und im Herbst eröffnet in Parndorf Intersport Winninger einen Store in den Pado Galerien. Auch für 2021 habe man bereits einige Projekte in der Pipeline.