Die KMU Forschung Austria hat die neuesten Umsatzzahlen veröffentlicht. Demnach betrug das Umsatzminus im Modehandel im Mai immer noch 17,7 %.
Nirgendwo sonst hat die Schließung der Läden in der besten Verkaufssaison zu so großen Umsatzeinbußen geführt. Und nirgendwo sonst dauert der Weg zurück zur Normalität so lange wie im Bekleidungshandel.
Laut den nun auf Anfrage von der KMU Forschung Austria bereitgestellten Zahlen war der Modehandel auch im Mai das Schlusslicht unter den Einzelhandelsbranchen. Die Umsätze in den stationären Bekleidungsgeschäften lag um 17,7 % hinter dem Vorjahresniveau. Ganz im Gegensatz zum allgemeinen Trend im stationären Einzelhandel, der seine Umsätze im Mai um 3,6 % steigern konnte. Nimmt man die Grundversorgung, die auch in den Monaten des Shutdowns Pluszahlen geschrieben hatte, von der Betrachtung aus, blickt der stationäre Einzelhandel auf ein kleines Minus von 4,0 % zurück. Während andere Branchen, etwa der Möbel- oder der Sportartikelhandel im Mai bereits wieder über Nachziehkäufe jubelten, blieb die Nachfrage im Modehandel aufgrund von Maskenpflicht, fehlender Anlässe und ausbleibender Touristen im Keller.
Rückblick
Dabei hatte das Jahr für den Bekleidungshandel erfreulich begonnen: Laut KMU Forschung wurde im Jänner ein Plus von 2,9 %, im Februar sogar eines von 4,2 % erzielt. Doch schon im März brach die Nachfrage komplett zusammen. Während die Kunden damit beschäftigt waren Klopapier und Nudeln zu horten, berichteten Modehändler von Kaffeehaus-Umsätzen: Hier mal ein Euro, da mal ein Euro. Am 14. März war dann ohnehin der letzte Verkaufstag. Bis dahin unvorstellbare 61,6 % Umsatzminus standen per Monatsende in den Büchern. Nur den Schuh- und Lederwarenhandel hat es mit – 65,4 % noch stärker getroffen.
Genau einen Monat später, mit 14. April, durften zumindest kleinere Geschäfte abseits der Einkaufszentren wieder aufsperren. Für den Bekleidungshandel bedeutete das immer noch ein Umsatzminus von 70,9 %. So hoch war der Rückgang in keinem anderen Bereich. Für den Juni liegen noch keine Zahlen vor.