Modediskont: Takko verliert gleich zwei Chefs
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Takko verliert gleich zwei Chefs

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Alexander Mattschull, der Takko seit 15 Jahren prägte, verlässt das Unternehmen.
Alexander Mattschull, der Takko seit 15 Jahren prägte, verlässt das Unternehmen.

Beim Textildiscounter Takko rumort es. CEO Alexander Mattschull und CSO Ulli Eickmann verlassen das Unternehmen. Nachfolge steht noch keine fest.

Der Disccounter Takko verliert zwei Vorstände. Beide gingen auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen, schreibt das Unternehmen. Dass Chief Sales Officer Olli Eickmann per Ende Oktober das unternehmen Verlässt, wurde bereits mit Ende September mitgeteilt. Drei Wochen später folgt nun die Nachricht vom Abgang Mattschulls. Dieser hat den Diskonter maßgeblich geprägt und 15 Jahre im Top-Management gearbeitet, zuletzt als CEO. Diese Position hatte davor lange Jahre dessen Vater Arnold Mattschull bekleidet.
Alexander Mattschull werde das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals 2021 aus persönlichen Gründen verlassen, teilt Takko mit. Das Unternehmen sei trotz Corona-Pandemie stark aufgestellt, es sei der richtige Zeitpunkt gekommen, sich neuen Aufgaben zuzuwenden, wird Mattschull zitiert. Ein Nachfolger werde gesucht.
Auch Eickmann war seit 2005 bei Takko, zuerst als Head of Sales, seit 2015 im Vorstand als CSO für die Bereiche Retail, Marketing, E-Commerce, Expansion und Filialorganisation zuständig.

Turbulenzen im Hintergrund

Von der bisherigen Geschäftsführung bleibt damit lediglich Andreas Silbernagel als Chief Financial Officer an Bord. Die Abgänge der beiden langjährigen Spitzenmanager deuten auf Sand im Getriebe hin. Entgegen der sonstigen Gepflogenheiten wurden bislang keine Zahlen zum Geschäftsjahr 2019/20 (per 31. Jänner) veröffentlicht. Für das Jahr davor wurde bei 1941 Filialen ein Umsatz von 1,09 Mrd. € sowie ein bereinigtes Ergebnis EBITDA in Höhe von 128,3 Mio. € mitgeteilt. Beide Zahlen lagen unter dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres.
Die TextilWirtschaft berichtete zuletzt von Gerüchten, denen zufolge Takko zum Höhepunkt der Corona-Pandemie kurz vor einem Insolvenzplanverfahren gestanden haben soll. Laut Finance Magazin soll Eigentümer Apax schon länger einen Käufer für das Unternehmen suchen. Dem Bericht zufolge soll auch die Familie Mattschull selbst an einer Übernahme des Unternehmens interessiert gewesen sein – jedoch nur nach einem kräftigen Schuldenschnitt.
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