Der Tiroler Kristallkonzern schließt 33 seiner 102 Stores hierzulande. Weltweit sollen rund 750 der insgesamt 3.000 Shops verschwinden. CEO Robert Buchbauer setzt auf »weniger, aber größere Geschäfte«.
Nach einem vorläufig entschiedenen Streit zwischen den Gesellschaftern über die Firmenstruktur widmet sich der Tiroler Kristallkonzern Swarovski nun der Neuausrichtung seines Vertriebsnetzwerks. Dabei fallen in Österreich 33 Swarovski-Shops dem Sparstift zum Opfer. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin »trend« in seiner neuen Ausgabe. Die Pläne wurden auch gegenüber der APA bestätigt. Großteils sollen Franchise-Geschäfte betroffen sein. Weltweit sollen rund 750 der insgesamt 3.000 Shops verschwinden, wobei es in etwa zu gleichen Teilen die selbst betriebenen und die Franchisegeschäfte – derzeit je 1.500 – betrifft. »Wir werden unser Distributionsnetzwerk anpassen – etwas weniger, dafür aber größere Geschäfte«, wird Swarovski-CEO Robert Buchbauer in dem Bericht zitiert. Im Februar soll eine neue Markenkampagne starten, so der »trend«.
Seit Monaten Negativschlagzeilen
Swarovski befindet sich wegen seit Monaten in den Negativschlagzeilen. Der Kristallkonzern hatte im Juli angekündigt, im Herbst in Wattens von den derzeit noch bestehenden 4.600 Stellen weitere 1.000 abzubauen. Mittelfristig würden am Hauptsitz nur noch rund 3.000 Menschen beschäftigt sein, hieß es. Bis 2022 soll sich der Mitarbeiterstand somit noch einmal um 600 Stellen verringern.
Zudem zeigte sich eine Familiengruppe nicht einverstanden mit den Plänen von Buchbauer, die Konzernstruktur zu verändern. Laut dem neuen Konzernchef sollte eine Familienholding mit Sitz in Wattens geschaffen werden. Bei einer Gesellschafterversammlung stimmten 80 Prozent für den Vorschlag Buchbauers, rund 20 Prozent waren dagegen. Buchbauer sah den Beschluss als rechtswirksam, wobei die sogenannten Oppositionellen rechtlich dagegen vorgehen. Die neue, umstrittene Firmenstruktur ist im Firmenbuch noch nicht eingetragen, sie befinde sich aber »in Umsetzung«, heißt es nun aus Wattens.
Rang 24 unter den globalen Luxuskonzernen
In einem internationalen Ranking des Unternehmensberaters Deloitte belegten die Tiroler Platz 24 der umsatzstärksten Luxusgüterunternehmen der Welt, gemessen am Umsatz des Finanzjahres 2019. Deloitte bezifferte den Gesamtumsatz des Konzerns mit rund 3 Mrd. US-Dollar.