Kahlschlag: Esprit schließt jede zweite deuts...
Kahlschlag

Esprit schließt jede zweite deutsche Filiale

Esprit

Der schwer angeschlagene Modekonzern Esprit, von dem sich seit März sechs wichtige Tochtergesellschaften in einem Schutzschirmverfahren befinden, hat nun einen harten Restrukturierungsplan vorgelegt. Dieser wurde am 1. Juli vom zuständigen Gericht genehmigt, gleichzeitig ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.

Kern der Restrukturierung ist ein Kahlschlag im deutschen Filialnetz, dem weitaus wichtigsten Einzelmarkt des Unternehmens. Bis Ende November sollen 50 der derzeit rund 100 Geschäfte geschlossen werden. Damit verlieren 800 deutsche Filialmitarbeiterinnen ihre Arbeit. Zusätzlich werden in Deutschland weitere 300 Arbeitsplätze in anderen Bereichen gestrichen. Weitere 100 Stellen fallen den Sparplänen am Konzernsitz in Hongkong zum Opfer. In Summe entsprechen die 1.200 Arbeitsplätze rund einem Fünftel der gesamten Belegschaft. Den verbliebenen Mitarbeiter außerhalb der Stores soll ein dauerhafter Gehaltsverzicht abverlangt werden.
Auch an vielen anderen Stellen will der Konzern sparen, so sollen alle Verträge mit Service-Dienstleistern und Vermietern neu verhandelt werden.

Österreich nicht betroffen

Die österreichischen Gesellschaften von Esprit sind vom Insolvenzverfahren nicht betroffen – zumindest nicht direkt. Gespart werden muss freilich auch hierzulande, gleichzeitig fehlen durch die Corona-Krise Einnahmen. Bereits während des Lockdowns wurde deshalb schon online mit Rabatten versucht, das Warenlager abzubauen. Nach der Wiedereröffnung der Geschäfte wurden die Preisaktionen fortgesetzt und verstärkt. In Österreich betrieb Esprit zuletzt 19 Stores, daneben gab es 41 Franchise-Stores.

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