Der schwer angeschlagene Modekonzern Esprit, von dem sich seit März sechs wichtige Tochtergesellschaften in einem Schutzschirmverfahren befinden, hat nun einen harten Restrukturierungsplan vorgelegt. Dieser wurde am 1. Juli vom zuständigen Gericht genehmigt, gleichzeitig ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.
Kern der Restrukturierung ist ein Kahlschlag im deutschen Filialnetz, dem weitaus wichtigsten Einzelmarkt des Unternehmens. Bis Ende November sollen 50 der derzeit rund 100 Geschäfte geschlossen werden. Damit verlieren 800 deutsche Filialmitarbeiterinnen ihre Arbeit. Zusätzlich werden in Deutschland weitere 300 Arbeitsplätze in anderen Bereichen gestrichen. Weitere 100 Stellen fallen den Sparplänen am Konzernsitz in Hongkong zum Opfer. In Summe entsprechen die 1.200 Arbeitsplätze rund einem Fünftel der gesamten Belegschaft. Den verbliebenen Mitarbeiter außerhalb der Stores soll ein dauerhafter Gehaltsverzicht abverlangt werden.
Auch an vielen anderen Stellen will der Konzern sparen, so sollen alle Verträge mit Service-Dienstleistern und Vermietern neu verhandelt werden.